Betriebliches Gesundheitsmanagement
Letzte Aktualisierung: 02.05.2024
Als Arbeitgeber wissen Sie genau: Die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden ist besonders wertvoll und von entscheidender Bedeutung für die Leistungsfähigkeit Ihrer Firma. Mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und der Unterstützung der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER schaffen Sie eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur.
Für die Gesundheit in Ihrem Unternehmen
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst alle zielgerichteten Aktivitäten, Maßnahmen und Prozesse, die die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden nachhaltig fördern und erhalten und den Unternehmenserfolg sichern sollen. Dabei werden sowohl das individuelle Gesundheitsverhalten der Beschäftigten unterstützt als auch die betrieblichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Neben der Erhaltung der Gesundheit wirken sich die positiven Effekte auch auf die Wettbewerbsfähigkeit aus.
Gesund sein und bleiben im Job
Das Thema Gesundheitsmanagement hat sich im Unternehmenskontext über Jahre etabliert. Die Gründe sind vielfältig: hohe Krankenstände, demografischer Wandel, Zunahme psychischer Belastungen, erhöhter Wettbewerbsdruck in einer globalisierten Welt und vieles mehr.
Die Erfahrung unserer Experten für Betriebliches Gesundheitsmanagement zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Beschäftigten und ihrer Produktivität sowie Motivation gibt. Unternehmen, die gezielt in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von folgenden Vorteilen:
- Gesteigerte Motivation und Zufriedenheit
- Verbessertes Arbeitsklima
- Zunehmende Loyalität
- Höhere Produktivität
- Hochwertige Arbeitsergebnisse
- Verantwortungsvolles Firmenimage
- Verringerte krankheitsbedingte Abwesenheiten und Fluktuation
- Vermeidung von Arbeitsunfällen
- Steigende Arbeitgeberattraktivität
- Erhöhte Chancen bei der Personalbeschaffung
Konkrete Unterstützung durch die BKK GS
In vielen Unternehmen gibt es bereits gute Ansätze für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement wie z.B. Arbeitssicherheit und Ergonomie.
Alle möglichen Aspekte sinnvoll zu kombinieren, ist jedoch eine Herausforderung. In Ostwestfalen, der Bodenseeregion, Oberschwaben und im Allgäu erhalten Arbeitgeber Unterstützung durch unsere Berater. Betriebliches Gesundheitsmanagement wird dabei in Projektform in Ihr Unternehmen eingeführt und etabliert:
- Organisation und Umsetzung
Wir unterstützen Sie bei der Organisation der Maßnahmen, bei Fragen der Finanzierung und bei der Erfolgsbewertung. Denn die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind mitunter sehr unterschiedlich. Es ist wichtig, passende und zielgruppenspezifische Angebote zu unterbreiten. Dies sind beispielsweise Gesundheitskursangebote, Gesundheitszirkel oder Führungskräfteschulungen.
- Moderation
Nutzen Sie Gesprächsrunden, Zirkel oder Workshops für die offene Diskussion mit Ihren Mitarbeitenden. Greifen Sie dabei auf unsere Experten zurück.
- Projektmanagement und Beratung
Sie können sich auf unsere Expertise verlassen. Ganz gleich ob es um die Planung, Analyse oder Entwicklung geeigneter Maßnahmen geht. Wir schaffen außerdem Strukturen und unterstützen Sie in der Kommunikation sowie in der Prozesssteuerung.
- Finanzierung
Als gesetzliche Krankenkasse übernehmen wir anteilig die Kosten der geplanten Maßnahmen. Durch unsere Expertise und flankierende Beratung sichern wir einen hohen Qualitätsstandard. Dadurch können Sie weitere Kostenerstattungen bei anderen Krankenkassen, der Berufsgenossenschaft sowie steuerliche Vorteile nutzen.
In unserer Broschüre zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement können Sie alles Wichtige von der Planung bis zur Finanzierung nachlesen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement Beispiele aus der Praxis:
Die Gesundheit der Mitarbeitenden zu unterstützen, ist ein gutes und wichtiges Ziel in Unternehmen. Doch es ist keine einfache Aufgabe, besonders wenn das Unternehmen dezentrale und ganz unterschiedliche Bereiche unter einen Hut bringen muss. Dieser Herausforderung stellte sich der CWW Paderborn:
- Zum Start des betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde zunächst in einem Stadtteil Paderborns ein Pilotbereich festgelegt, der alle Formen der Betreuungseinrichtungen und Dienste (z. B. ein Seniorenzentrum, ein heilpädagogischer Kindergarten oder eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung) repräsentiert.
- So konnten Erfahrungen gesammelt werden, die einen einrichtungsübergreifenden Austausch ermöglichten.
- Dieser fand im sogenannten Steuerkreis statt, an dem Führungskräfte und Mitarbeitervertreter der ausgewählten Einrichtungen teilnahmen.
- Dieser Austausch zwischen den unterschiedlichen Einrichtungsformen, der auf anderen Ebenen eher selten ist, wurde von allen als sehr gewinnbringend empfunden.
Es wurde schnell klar, dass es keine einheitliche Lösung gibt, die dem breiten Themenspektrum der Einrichtungen und den individuellen Belastungen der Mitarbeitenden gerecht wird. Deshalb entschieden die Verantwortlichen, zuerst in jeder Einrichtung eine Arbeitssituationsanalyse (ASiA) durchzuführen. Die ASiA ist ein moderiertes Gruppeninterview mit sechs bis zehn Mitarbeitenden. Jede ASiA-Sitzung hat einen festen Ablauf in fünf Schritten:
- Zunächst sollen die Teilnehmenden ihre Arbeitsfähigkeit bis zum 65. beziehungsweise 67. Lebensjahr einschätzen. Das heißt, sie sollen überlegen, ob und in welchem Umfang sie noch in der Lage sein werden, ihre jetzige Tätigkeit auszuüben.
- Dann werden die Aspekte der eigenen Arbeit gesammelt, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Sie werden auch als Ressourcen bezeichnet.
- Im weiteren Schritt geht es um die Belastungen im Arbeitsalltag. Hier wird in den Kategorien Tätigkeit, Organisation, Arbeitsfeld, Teamklima und Vorgesetztenverhalten überlegt, wo Veränderungen sinnvoll wären.
- Aus den zuerst gesammelten Ressourcen und den Belastungen werden Maßnahmen und Lösungsideen abgeleitet. Diese werden im Anschluss von den Teilnehmenden in eine Reihenfolge nach Wichtigkeit gebracht, um daraus einen Plan für die Abarbeitung zu erstellen.
- Zum Abschluss wird die Arbeitsfähigkeit erneut eingeschätzt, allerdings unter der Prämisse, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt wurden.
Die Ergebnisse der ASiA waren so unterschiedlich wie die Häuser selbst. Neben klassischen Maßnahmen der Gesundheitsförderung, wie zum Beispiel dem Angebot eines Rücken- und Yogakurses und einer Raucherentwöhnung, wurden auch organisatorische Maßnahmen umgesetzt:
- Regelmäßige Fallbesprechung mit psychologischer Begleitung
- Workshops „Führung und Gesundheit“
- Erweiterung der Gesundheitsthemen im Fortbildungskatalog
- Pausenraum-Möglichkeiten beziehungsweise Umgestaltung des Raumes
- „Der bewegte Arbeitsplatz“, Ergonomie-Beratung am Arbeitsplatz
- Monatlicher Gesundheitstipp, der per E-Mail und als Aushang verteilt wird
Fazit: Viele gute Maßnahmen wurden umgesetzt, von denen die Mitarbeitenden täglich profitieren. Im nächsten Schritt steht die Ausweitung des betrieblichen Gesundheitsmanagements auf weitere Einrichtungen des Trägers an.
Das Arbeitsleben und dessen Anforderungen werden zunehmend komplexer. Nicht zuletzt deshalb sind Arbeitgeber seit einigen Jahren verpflichtet, neben einer Beurteilung der physischen Gefahren, denen die Mitarbeitenden ausgesetzt sind, auch mögliche psychische Belastungen zu betrachten. Die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld hat bei dieser Analyse einen ganz individuellen Weg beschritten:
- Ziel war es, die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden aktiv zu unterstützen.
- Gruppe für Gruppe werden relevante Themen herausgefiltert und sowohl Mitarbeitende als auch deren Führungskräfte einbezogen.
- Die Gruppenzusammensetzung ergibt sich aus der internen Organisation, insbesondere den Aufgaben der Mitarbeitenden.
- Für jede Gruppe wird nach Sammlung aller Themen zeitnah ein Maßnahmenplan mit Zuständigkeiten erstellt und dessen Umsetzung nachhaltig vorangetrieben.
- Das war allen Beteiligten (Geschäftsführung, Personalabteilung, Personalrat) bei der Planung des Projektes wichtig und zeigt nun die Stärke des Konzepts.
- Denn so wird verhindert, dass akute Bedürfnisse einzelner Bereiche „im Sande verlaufen“.
Die BKK GS hat bei der Projektkonzeption unterstützt und die Moderation der einzelnen Gruppenworkshops übernommen. Diese externe Begleitung wurde von allen beteiligten Mitarbeitenden sehr positiv bewertet und als ein wichtiger Bestandteil des Projekts benannt.
Gesund starten – unser Programm für Azubis
Zeigen Sie als Unternehmer Fürsorge und unterstützen Sie Ihre Auszubildenden, die neuen Herausforderungen der Arbeitswelt gesund zu meistern. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist in den Kernregionen mit dem Programm "Gesund starten" für Sie und Ihre Berufsstarterinnen und Berufsstarter da. Unsere Beraterinnen und Berater planen das Programm gemeinsam mit Ihnen und gehen dabei gezielt auf den Bedarf Ihrer Auszubildenden ein. Damit Azubis gesund starten und gesund bleiben.
Die Workshop-Bausteine:
- Bewegung und Ergonomie
- Gesunde Ernährung
- Sucht und Suchtgefahren
- Keinen Stress bei der Prüfung
- Stressbewältigung im Alltag
- Life skills (Lebenskompetenzen)
- Gesunder Umgang mit Medien
- und weitere
Sie können diese Bausteine frei kombinieren und im Verlauf der Ausbildung einsetzen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement Beispiel aus der Praxis:
Betriebe wünschen sich engagierte und fitte Azubis. Doch es wird immer schwerer, diese zu finden – und zu halten. Aber auch die Ausbildenden sind gefragt und müssen sich stets neuen Anforderungen stellen. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER unterstützt mit dem Programm „Gesund starten" Unternehmen dabei.
Die MöllerGroup GmbH mit Hauptsitz in Bielefeld macht seit Jahren gute Erfahrungen damit. Vor Kurzem stand für die Ausbilderinnen und Ausbilder ein neues Seminar auf der Agenda: „Noch gestresst oder schon ausgebrannt? Mentale Belastungen richtig angehen". Lesen Sie mehr dazu im Erfahrungsbericht.
FAQ – häufige Fragen zum BGM
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist per Definition ein dauerhafter, umfassender und nachhaltiger Prozess für den Erhalt und die Förderung der Gesundheit aller Beschäftigten eines Unternehmens. Mit dem BGM leisten Unternehmen ihren Beitrag zur Personalgesundheit. Es umfasst drei grundlegende Säulen:
- Betrieblicher Gesundheits- und Arbeitsschutz
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Die Themen reichen von Gesundheitsschutzmaßnahmen über die Organisationsentwicklung und Personalbeteiligung bis zur gezielten Förderung der Vielfalt (Diversity).
Der Arbeitsschutz und das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) sind für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist keine Pflicht. Es ist aber eine wichtige und verbindende Klammer um zentrale Gesundheitsthemen und Gesundheitsaufgaben im Betrieb wie das BEM, der Arbeitsschutz, die Betriebliche Gesundheitsförderung und die Personalentwicklung.
Die Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und ihre Besonderheiten im Überblick:
- Betrieblicher Gesundheits- und Arbeitsschutz
Arbeitgeber haben die Pflicht, gesetzliche Vorgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz einzuhalten. Als Rechtsgrundlage dient unter anderem das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Zur Umsetzung von betrieblichen Schutzmaßnahmen erfolgt eine Gefährdungsbeurteilung. Dabei werden beispielsweise technische und bauliche Faktoren wie die Beleuchtung, Lärm, Fluchtwege oder Brandschutz sowie Arbeitsmittel und Arbeitsabläufe geprüft.
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
Die BGF ist eine der drei Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Durch betriebliche Gesundheitsförderungs-Maßnahmen stellen Unternehmen freiwillig zusätzliche Gesundheitsangebote für Beschäftigte bereit. Darunter Handlungsfelder wie Ernährung, Bewegung, Entspannung, psychische Gesundheit, Suchtprävention und interne Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund des präventiven Charakters durch gesundheitsfördernde Maßnahmen wird die BGF auch als betriebliche Gesundheitsvorsorge bezeichnet.
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Das BEM ist unabhängig von der Größe eines Unternehmens Pflicht für Arbeitgeber. Gemeint sind Maßnahmen, um länger erkrankte Mitarbeitende schrittweise wieder in das Arbeitsleben einzugliedern. Anspruch auf eine betriebliche Eingliederung haben sowohl Beschäftigte, die aufeinanderfolgend häufig kurzzeitig erkrankt sind, als auch längerfristig durchgehend arbeitsunfähig waren.
Unterschieden wird zwischen verhältnisbezogenen und verhaltensorientierten Maßnahmen:
- Verhältnisbezogen: Hierbei schafft der Arbeitgeber gesunde Rahmenbedingungen in Bereichen wie Arbeitsorganisation, Führung und Arbeitsumfeld.
- Verhaltensorientiert: Dieser Ansatzpunkt meint die Unterstützung von Arbeitnehmern durch Information, Motivation und Qualifizierung, um ein gesundes Verhalten zu fördern.
Ein BGM hat sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für Unternehmen erhebliche Vorteile. Durch die Gestaltung gesundheitsfördernder Arbeitsplätze können sich beispielsweise das Zugehörigkeitsgefühl und das Betriebsklima verbessern, wodurch die Arbeitgeberattraktivität steigt und die unternehmerische Zukunft gestärkt wird. Betriebe übernehmen damit soziale Verantwortung, sichern sich Wettbewerbsvorteile und setzen einen wichtigen Grundstein für Erfolg.
Das primäre Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist der Erhalt und die Förderung der Gesundheit aller Mitarbeitenden. Dadurch steigen auch Leistungsfähigkeit, Produktivität und Motivation.
- Damit der ganzheitliche Ansatz Wirkung zeigt, sind ausgewählte Maßnahmen gut zu planen, zu steuern und fortlaufend zu kontrollieren.
- Für ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement werden die Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Beschäftigten und die Betriebsabläufe ausgerichtet.
- Die Anpassung erfolgt individuell an das Unternehmen oder auch einzelne Betriebsstätten.
- Für die erfolgreiche BGM-Einführung werden Beschäftigte in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen.
Für ein passgenaues und dauerhaft erfolgreiches BGM folgen nach einer sorgfältigen Bedarfsanalyse die Definition von Zielen und konkreten Maßnahmen sowie die Planung, Umsetzung und kontinuierliche Erfolgsprüfung.
Mit dem Arbeitgeberservice der Krankenkasse BKK GS können Sie sich die Vorbereitungen und die Einführung von BGM erleichtern. Gerne berät Sie unser Team Gesundheitsmanagement ausführlich:
Telefon: 0521 5228-3785
E-Mail: bgm@bkkgs.de
Das hängt von der Größe, Art und Organisation eines Betriebs ab. Typische Akteure zur Steuerung und Organisation von BGM sind:
- Unternehmensleitung
- Betriebsrat
- Personalabteilung
- Betriebsarzt
- Fachkraft für Arbeitssicherheit
- Gesundheitsmanager
Die Förderung der Personalgesundheit wird seit 1. Januar 2009 steuerlich gefördert. Einige Arbeitgeberleistungen für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz wie Bewegungsprogramme, Ernährungsangebote und Stressbewältigung sind bis zu einer jährlichen Pauschale steuerbefreit, wenn sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die Voraussetzungen für die Steuervorteile betreffen die Qualität, Zielgerichtetheit und Zweckbindung der Maßnahmen.
Wir bieten Ihnen ein umfangreiches Serviceangebot. Bei Fragen stehen jederzeit kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.