Gebärmutterhalskrebsvorsorge
Letzte Aktualisierung: 17.12.2024
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Die Vorbeugung und rechtzeitige Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung sind entscheidend für Ihre Gesundheit. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER unterstützt Sie deshalb mit der umfassenden Kostenübernahme für Impfung und Früherkennungsangebote.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Krankenkassen-Bonus: Punkte sammeln für Ihre Krebsvorsorge
- Gesundheitsprogramme: Unterstützung für einen gesunden Lebensstil
- Persönliche Einladung: Teilnahme an zentralen Untersuchungen
- Extras: Zusätzliche Untersuchungen mit dem 250 Euro Vorteils-Paket
- Zuzahlungsfrei: Ihre Teilnahme am Früherkennungsprogramm
Was ist Gebärmutterhalskrebs und wie entsteht er?
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist ein bösartiger Tumor im unteren Teil der Gebärmutter. Er wird fast immer verursacht durch anhaltende Infektionen mit bestimmten Typen des Humanen Papillomavirus (HPV). Dadurch können Zellveränderungen entstehen, die zu Krebs führen.
- Hochrisiko-Typen können zu zervikalen Krebsvorstufen und schließlich zu Gebärmutterhalskrebs führen.
- Niedrigrisiko-Typen verursachen häufig Genitalwarzen.
- Nicht alle HPV-Infektionen bleiben. Aber wenn, dann bergen diese das Risiko für die Entwicklung von Karzinomen.
- Die Viren werden hauptsächlich durch direkten Haut- zu Hautkontakt übertragen (vorwiegend durch sexuellen Kontakt).
- Schon kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhäute dienen als Eintrittspforten für das Virus.
- Neben sexuellen Kontakten gibt es seltenere Übertragungswege wie Schmierinfektionen.
- Auch eine Übertragung von Mutter zu Kind bei der Geburt ist möglich.
Da Gebärmutterhalskrebs in frühen Stadien selten Symptome verursacht, bleibt er oft lange unbemerkt. Mit fortschreitender Erkrankung können bestimmte Anzeichen auftreten:
- Unregelmäßige Blutungen oder Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr.
- Veränderungen im vaginalen Ausfluss.
- Schmerzen im Unterleib oder während des Geschlechtsverkehrs.
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang.
Welche Untersuchungen gehören zur Vorsorge?
Die Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs unterscheiden sich je nach Alter der Frau:
- Frauen von 20 bis 34 Jahren haben Anspruch auf eine jährliche Untersuchung inklusive Pap-Abstrich. Diese Untersuchung ist kostenfrei und dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig zu erkennen.
- Ab 35 Jahren wird der Kombinationstest (Ko-Test) empfohlen. Hier wird der Pap-Abstrich mit einem HPV-Test kombiniert. Dieser erweiterte Test wird alle drei Jahre durchgeführt. Er liefert ein präziseres Bild und die Sicherheit der Früherkennung wird erhöht.
- Bei einem auffälligen Pap-Test kann unabhängig vom Alter auch ein HPV-Test zur weiteren Abklärung eingesetzt werden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Pap-Abstrich und HPV-Test?
Der Pap-Abstrich und der HPV-Test sind beides Methoden der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Sie unterscheiden sich in ihrem Ansatz:
- Der Pap-Abstrich ist eine mikroskopische Untersuchung von Zellen, die von der Oberfläche des Gebärmutterhalses entnommen werden. Der Fokus liegt hier auf der Erkennung von Zellveränderungen. Solche können auf mögliche Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs hinweisen.
- Der HPV-Test zielt darauf ab, HPV-DNA in den entnommenen Zellen zu identifizieren. Hier wird speziell nach Hochrisiko-HPV-Typen gesucht.
Der HPV-Test gibt keine direkte Auskunft über den Zustand der Zellen. Das bedeutet, es kann dadurch nicht festgestellt werden, ob eine bestehende HPV-Infektion wieder ausheilt oder bleibt.
Höhere Überlebenschancen dank Früherkennung
Die Früherkennung kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs sowie die Sterblichkeitsrate deutlich senken. Während ohne Früherkennung 30 von 1.000 Frauen daran erkranken, sinkt die Anzahl durch Früherkennungsuntersuchungen unter 1 (Quelle: Versicherteninformation Gemeinsamer Bundesausschuss).
Die Vorteile der Früherkennung
- Vorstufen werden entdeckt: Frühe Identifizierung und Behandlung vermindern das Risiko einer Entwicklung zu Gebärmutterhalskrebs.
- Belastende Behandlungen werden vermieden: Durch frühzeitiges Handeln werden invasive Eingriffe wie Gebärmutterentfernungen sowie Bestrahlungen und Chemotherapien oft vermieden.
- Bessere Heilungschancen: Tumore, die in einem früheren Stadium entdeckt werden, haben generell eine höhere Heilungswahrscheinlichkeit.
Vorbeugung durch Impfung gegen HPV
Gebärmutterhalskrebs ist eine der wenigen Krebsarten, die durch die HPV-Impfung und regelmäßige Früherkennung vermieden werden können.
Die STIKO empfiehlt eine HPV-Impfung, um die Last von HPV-bedingten Tumoren zu verringern. Bestenfalls erfolgt die Impfung im Alter von 9 bis 14 Jahren. Wenn bis zum 14. Lebensjahr keine Impfung erfolgt ist, sollte diese bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.
Um einen vollständigen Schutz zu erreichen, sind zwei HPV-Impfdosen erforderlich:
- Zwischen den Impfungen sollte ein Mindestabstand von fünf Monaten liegen.
- Falls der Abstand weniger als fünf Monate beträgt, sind drei Dosen nötig.
Für detaillierte Informationen zum Impfverlauf halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Eine Impfung bietet fast vollständigen Schutz gegen die HPV-Typen, die im Impfstoff abgedeckt sind. Vorausgesetzt, es kam nicht bereits vor der Impfung zu einer Ansteckung.
Gut zu wissen: Auch geimpfte Personen sollten Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Die Tests können durch HPV-Stämme ausgelöste Gewebeveränderungen aufspüren, die außerhalb des Impfschutzes liegen.
FAQ – häufige Fragen zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Bei einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung führt der Arzt oder die Ärztin ein medizinisches Instrument (Spekulum) in die Scheide ein, um den Muttermund und den Gebärmutterhals zu sehen. Aus diesen Bereichen werden Zellen entnommen. Das ist ein schneller und in der Regel schmerzfreier Prozess.
Die Zellproben werden anschließend ins Labor gesendet. Dort werden sie analysiert und die Ergebnisse liegen meist innerhalb einer Woche vor.
Beim Ko-Test, der sowohl den Pap-Abstrich als auch den HPV-Test beinhaltet, können verschiedene Ergebnisse auftreten:
- Unauffällige Ergebnisse: Wenn keine Auffälligkeiten vorliegen, ist die nächste Untersuchung erst in drei Jahren fällig.
- Geringfügig auffällige Ergebnisse: Solche Befunde sind meistens harmlos. Um Veränderungen zu überwachen, wird empfohlen, den Ko-Test nach einem Jahr zu wiederholen.
- Deutlich auffällige Ergebnisse: Hier sind unmittelbar weiterführende Untersuchungen notwendig.
Wenn ein Befund auffällig ist, kann eine Kolposkopie durchgeführt werden. Dabei wird der Muttermund mithilfe einer Vergrößerungslupe genauer betrachtet. Falls verdächtige Gewebeveränderungen zu sehen sind, ist eine Biopsie erforderlich. Dieses Verfahren ermöglicht es, eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen und genau zu analysieren.
- Frauenärzte sind für die gynäkologischen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zuständig.
- Bei Männern führen für gewöhnlich Urologen, Internisten oder Ärzte für Allgemeinmedizin die Krebsfrüherkennung durch.
- Hautkrebs-Screenings erfolgen durch Hautärzte und qualifizierte Hausärzte.
- Darmspiegelungen sind Sache von Fachärzten für Innere Medizin mit dem Zusatz endoskopische Dickdarmspiegelung, Gastroenterologen sowie Fachärzten für Chirurgie mit Berechtigung zur Durchführung von Koloskopien und Polypenentfernungen.
Ja, auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr kann noch gegen HPV geimpft werden. Je früher die Impfung erfolgt, umso besser ist der Schutz.
Momentan gibt es noch keine endgültige Empfehlung bezüglich der Notwendigkeit einer Auffrischimpfung gegen HPV.
Kondome können das Risiko einer HPV-Infektion verringern, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz. HPV kann auch durch Haut-zu-Haut-Kontakt in Bereichen übertragen werden, die nicht durch das Kondom abgedeckt sind.
Die HPV-Impfung verursacht manchmal vorübergehende Nebenwirkungen wie:
- Schmerzen an der Einstichstelle
- Rötungen
- Schwellungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Leichtes Fieber
Die Kosten für die HPV-Impfung sind unterschiedlich, je nachdem, wo sie durchgeführt wird und ob zusätzliche Gebühren anfallen. Wenn eine Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, kann der Preis für die vollständige Impfserie – in der Regel sind das zwei Dosen – mehrere hundert Euro betragen.
HPV-Infektionen sind unter sexuell aktiven Menschen weit verbreitet. Die meisten Personen kommen mindestens einmal in ihrem Leben mit HPV in Berührung. Häufig verlaufen diese Infektionen symptomlos und werden innerhalb von ein bis zwei Jahren vom Immunsystem überwunden.
Weitere durch HPV übertragene Erkrankungen sind:
- Analkrebs
- Scheidenkrebs
- Schamlippenkrebs
- Mund-Rachen-Krebs
- Peniskrebs
- Feigwarzen (Genitalwarzen)
Das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:
- Teilnahme an Früherkennungsprogrammen
- HPV-Impfstatus
- Alter
- Sexualverhalten und Sexualpartner
- Zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen
Gebärmutterhalskrebs wird in mehrere Stufen beziehungsweise Stadien klassifiziert. Diese beschreiben den Fortschritt der Erkrankung. Typischerweise gibt es vier Hauptstadien:
- Stadium I: Krebs ist auf den Gebärmutterhals beschränkt.
- Stadium II: Krebs hat sich über den Gebärmutterhals hinaus, aber nicht zur Beckenwand oder zum unteren Teil der Vagina ausgebreitet.
- Stadium III: Krebs hat sich zur Beckenwand und/oder zum unteren Teil der Vagina ausgebreitet und kann auch zu einer Nierenschädigung geführt haben.
- Stadium IV: Krebs hat sich über das Becken hinaus ausgebreitet oder betrifft die Blase oder das Rektum und kann sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet haben.
Gebärmutterhalskrebs wird je nach Stadium und individuellen Gegebenheiten unterschiedlich behandelt:
- Operation: Entfernen des Krebsgewebes. Das ist in frühen Stadien manchmal ausreichend.
- Strahlentherapie: Gezielte Anwendung von Strahlen, um Krebszellen zu zerstören. Oft in Kombination mit einer Chemotherapie.
- Chemotherapie: Medikamente, die krebsbekämpfend wirken, können systemisch oder lokal angewendet werden.
- Kombinationstherapie: Bei besonders weit fortgeschrittenen Krebsstadien wird oftmals eine Kombination aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie verwendet.
Die Heilungsaussichten bei Gebärmutterhalskrebs sind im Allgemeinen gut, wenn die Krankheit in einem Vor- oder Frühstadium erkannt wird. Bei invasiven Tumoren wird die Erfolgschance maßgeblich durch die Größe des Tumors und das Ergebnis der Operation beeinflusst. Gelingt es, das Tumorgewebe komplett zu entfernen, stehen die Chancen für eine Heilung gut.
In fortgeschritteneren Stadien oder bei Wiederauftreten des Krebses sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung geringer, obwohl sie nicht ausgeschlossen ist. Hat sich Gebärmutterhalskrebs im Körper ausgebreitet, konzentriert sich die Behandlung darauf, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.
Artikel teilen auf