Prostatakrebsvorsorge
Letzte Aktualisierung: 19.12.2024
Prostatakrebs-Früherkennung
Die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung von Prostatakrebs steigen mit einer frühzeitigen Diagnose. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER unterstützt Sie mit gezielter Prostatakrebs-Früherkennung zum Schutz Ihrer Gesundheit.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Ohne Kosten: Früherkennungsprogramm vollständig zuzahlungsfrei
- Vorteils-Paket: 250 Euro für zusätzliche Untersuchungen
- Individuelle Einladung: Für wichtige Vorsorgeuntersuchungen
- Bonusprogramm: Punkte sammeln für die Krebsfrüherkennung
- Gesundheitsförderung: Programme für einen gesunden Lebensstil
Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Er entsteht in der Prostata, einer kleinen Drüse unterhalb der Blase und ist Teil des Fortpflanzungssystems. Prostatakrebs wächst oft langsam und verursacht anfangs wenige oder keine Symptome.
Prostatakrebs entsteht durch unkontrolliertes Wachstum von Zellen in der Prostata. Normalerweise wachsen und teilen sich Zellen kontrolliert. Bei Prostatakrebs geraten diese Prozesse aus dem Gleichgewicht, wodurch sich bösartige Zellen unkontrolliert vermehren und Tumore bilden. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Einige Faktoren können das Risiko erhöhen:
- Zunehmendes Alter: Besonders ab 45 Jahren.
- Genetik: Eine familiäre Vorgeschichte von Prostatakrebs.
- Hormonelle Einflüsse: Ein hoher Testosteronspiegel kann das Wachstum von Prostatakrebs begünstigen.
- Lebensstil: Eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Prostatakrebs verursacht in den frühen Stadien oft keine Symptome. Wenn jedoch Symptome auftreten, sollten diese ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Auch andere Erkrankungen können sich dahinter verbergen. Achten Sie besonders auf folgende Anzeichen:
- Häufiges oder erschwertes Wasserlassen: Häufiger Harndrang, besonders nachts, oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen.
- Schwacher oder unterbrochener Harnfluss: Ein schwacher Harnstrahl oder ein Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können.
- Blut im Urin oder im Sperma: Sichtbares Blut kann ein Hinweis sein.
- Schmerzen oder Unwohlsein im Beckenbereich: Schmerzen in der Leistengegend oder im unteren Rücken.
- Erektionsprobleme: Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.
Ihre Vorteile durch die Prostatakrebs-Früherkennung
Die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen ermöglicht es Menschen, nicht nur potenzielle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, sondern auch andere gesundheitliche Einschränkungen rechtzeitig zu entdecken und behandeln zu lassen. Zudem tragen diese regelmäßigen Untersuchungen dazu bei, das Gesundheitsbewusstsein zu stärken und die Eigenverantwortung für die persönliche Gesundheitsvorsorge zu fördern. So nehmen die Betroffenen eine aktivere Rolle in ihrer Gesundheit ein und tragen langfristig zur Erhaltung und Verbesserung ihres Wohlbefindens bei.
Welche Möglichkeiten zur Prostata-Früherkennung gibt es?
Ärztinnen und Ärzte können verschiedene Untersuchungsmethoden zur Früherkennung von Prostatakrebs einsetzen. Die wichtigsten Verfahren im Überblick:
Bei der digitalen rektalen Untersuchung (DRE) tastet der Arzt die Prostata über das Rektum ab, um Veränderungen in Größe und Struktur zu erkennen. Diese Methode ist schnell und einfach durchzuführen.
- Da es sich um eine Kassenleistung handelt, übernehmen wir die Untersuchungskosten für Sie.
Der Prostata-spezifische Antigen (PSA)-Test misst die Konzentration des PSA-Proteins im Blut. Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein und erfordert oft weitere Untersuchungen zur Bestätigung.
- Diese Untersuchung gehört zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und darf von der BKK GS nicht bezahlt werden. Gerne beraten wir Sie bei Fragen hierzu persönlich unter 0800 0 255 255.
Bei der transrektalen Ultraschalluntersuchung wird ein Ultraschallgerät in das Rektum eingeführt, um detaillierte Bilder der Prostata zu erzeugen. Diese Methode hilft, die Größe und eventuelle Auffälligkeiten der Prostata genau zu beurteilen.
- Diese Untersuchung gehört zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und darf von der BKK GS nicht bezahlt werden. Gerne beraten wir Sie bei Fragen hierzu persönlich unter 0800 0 255 255.
Wenn verdächtige Anzeichen gefunden werden, kann eine Biopsie notwendig sein. Dabei entnimmt der Arzt Gewebeproben aus der Prostata, die anschließend unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht werden.
- Dies ist keine Kassenleistung.
Die MRT bietet detaillierte Bilder der Prostata und kann helfen, verdächtige Bereiche präzise zu lokalisieren. Diese Methode wird häufig in Kombination mit der Biopsie verwendet, um die Genauigkeit der Diagnose zu erhöhen.
- Im Rahmen der Prostatakrebs-Früherkennung besteht auf diese Untersuchung kein gesetzlicher Anspruch.
Oftmals wird eine Kombination der oben genannten Methoden verwendet, um eine möglichst genaue Diagnose zu stellen. Dies minimiert das Risiko von Fehldiagnosen und ermöglicht es, die beste Behandlung zu planen.
So fördern Sie Ihre Prostatagesundheit
Ein gesunder Lebensstil kann helfen, Prostatakrebs erfolgreich vorzubeugen. Durch die Umsetzung dieser Tipps tragen Sie aktiv zur Senkung Ihres Prostatakrebsrisikos bei und fördern Ihre Gesundheit:
FAQ – häufige Fragen zu Prostatakrebs und Früherkennung
Bei der digitalen rektalen Untersuchung (DRE) tastet der Arzt die Prostata durch das Rektum ab. Dabei führt der Arzt einen behandschuhten, gleitmittelbenetzten Finger in den Enddarm ein, um die Größe, Form und Konsistenz der Prostata zu überprüfen. Unregelmäßigkeiten oder Verhärtungen können Hinweise auf Prostatakrebs sein.
Ja, Prostatakrebs ist in vielen Fällen heilbar, insbesondere wenn er frühzeitig erkannt wird. Die Heilungschancen sind am höchsten, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und noch nicht gestreut hat.
Ja, Prostatakrebs kann auf verschiedene Weisen behandelt werden. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören die Hormontherapie und Operationen:
Hormontherapie bei Prostatakrebs
Die Hormontherapie ist eine häufige Behandlungsoption für Prostatakrebs, besonders in fortgeschrittenen Stadien oder wenn der Krebs nach einer anderen Behandlung zurückkehrt. Das Ziel ist es, das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen oder zu stoppen, indem die Produktion von männlichen Hormonen (Androgenen) reduziert wird.
Prostatakrebs-Operation
Eine Operation ist eine häufige Behandlungsoption bei Prostatakrebs, insbesondere wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und nicht gestreut hat. Das Hauptziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors und damit die Heilung des Patienten.
Androgene wie Testosteron fördern das Wachstum von Prostatakrebszellen. Die Hormontherapie setzt an diesem Punkt an, indem sie die Hormonproduktion unterdrückt oder die Wirkung der Hormone blockiert. Es gibt verschiedene Ansätze:
- LHRH-Agonisten und -Antagonisten: Diese Medikamente senken den Testosteronspiegel, indem sie die Signale des Gehirns unterdrücken, die die Hormonproduktion in den Hoden anregen.
- Antiandrogene: Diese blockieren die Wirkung von Androgenen direkt an den Krebszellen.
- Orchiektomie: Ein operativer Eingriff zur Entfernung der Hoden, die Hauptquelle für Testosteron, um die Hormonspiegel dauerhaft zu senken.
Die Hormontherapie kann in verschiedenen Situationen eingesetzt werden:
- Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs: Um das Tumorwachstum zu verlangsamen und Symptome zu lindern.
- In Kombination mit Strahlentherapie: Um die Wirksamkeit der Strahlentherapie zu erhöhen.
- Bei Rückfällen: Wenn der Krebs nach einer Operation oder Strahlentherapie zurückkehrt.
Es gibt verschiedene operative Verfahren, die je nach Stadium des Krebses, dem Gesundheitszustand des Patienten und anderen individuellen Faktoren gewählt werden:
Radikale Prostatektomie: Die häufigste Form der Operation bei Prostatakrebs. Hierbei wird die gesamte Prostata samt umliegendem Gewebe und oft auch die Lymphknoten entfernt. Diese Methode kann auf unterschiedliche Weisen durchgeführt werden:
- Offene radikale Prostatektomie: Über einen größeren Schnitt im Unterbauch wird die Prostata entfernt.
- Laparoskopische Prostatektomie: Minimalinvasive Technik mit kleineren Schnitten und der Verwendung von speziellen Instrumenten.
- Roboterassistierte Prostatektomie: Eine Form der laparoskopischen Chirurgie, bei der der Chirurg Roboterarme steuert, um die Prostata präzise zu entfernen.
Transurethrale Resektion der Prostata (TURP): Diese Methode wird weniger häufig zur Behandlung von Krebs eingesetzt und ist eher bei gutartigen Prostatavergrößerungen üblich. Dabei wird Gewebe aus der Prostata über die Harnröhre entfernt, um Symptome zu lindern.
Ja, neben der Hormontherapie und Operation sind weitere Behandlungsansätze für Prostatakrebs bekannt:
- Externe Strahlentherapie: Hochenergetische Strahlen werden von außen auf die Prostata gerichtet, um Krebszellen abzutöten. Diese Behandlung erfolgt über mehrere Wochen in kurzen Sitzungen.
- Brachytherapie: Radioaktive Samen werden direkt in die Prostata implantiert, um die Krebszellen von innen zu bekämpfen. Diese Methode ist meist für kleinere, lokal begrenzte Tumore geeignet.
- Systemische Behandlung: Die Chemotherapie verwendet Medikamente, die Krebszellen im gesamten Körper angreifen. Sie wird oft bei fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt, der auf andere Therapien nicht anspricht.
- Kombinationstherapie: Manchmal wird Chemotherapie in Kombination mit anderen Behandlungen wie Strahlentherapie oder Hormontherapie eingesetzt, um die Wirksamkeit zu erhöhen.
- Krebsvakzine: Eine Art der Immuntherapie, die das Immunsystem des Körpers anregt, Krebszellen anzugreifen. Ein Beispiel ist die Sipuleucel-T-Therapie, die speziell für Prostatakrebs entwickelt wurde.
- PARP-Inhibitoren: Medikamente, die bestimmte Enzyme blockieren und somit das Wachstum von Krebszellen verhindern. Sie sind besonders bei Patienten mit spezifischen genetischen Mutationen wirksam.
- Beobachtendes Abwarten: Diese Strategie wird bei langsam wachsenden Prostatakrebsarten angewendet, bei denen die unmittelbare Behandlung möglicherweise nicht notwendig ist. Der Zustand des Patienten wird regelmäßig durch Tests und Untersuchungen überwacht, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls der Krebs fortschreitet.
- HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall): Schallwellen werden verwendet, um Krebszellen zu erhitzen und zu zerstören. Diese Methode ist minimal-invasiv und zielt darauf ab, nur den Tumor zu behandeln, während das umliegende Gewebe geschont wird.
- Kryotherapie: Dabei werden Krebszellen durch Einfrieren abgetötet. Diese Methode eignet sich ebenfalls für kleinere, lokal begrenzte Tumore.
Die Lebenserwartung bei fortgeschrittenem Prostatakrebs variiert stark und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören das Stadium bei der Diagnose, der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten und die gewählte Behandlung. In vielen Fällen kann eine Kombination aus Therapien das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.
Es wird empfohlen, den Verzehr von fettreichen Lebensmitteln zu reduzieren. Auch stark verarbeitete Nahrungsmittel und Lebensmittel mit hohem Zucker- und Salzgehalt sollten in Maßen genossen werden. Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann hilfreich sein.
Prostatakrebs ist häufig, weil die Prostatazellen im Laufe des Lebens einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen, der genetische Mutationen und Zellveränderungen begünstigt. Auch hormonelle Einflüsse, insbesondere Testosteron, spielen eine Rolle. Zudem tragen genetische Faktoren und familiäre Vorbelastungen zum erhöhten Risiko bei.
Prostatakrebs wird in vier Hauptstadien eingeteilt:
1. Stadium I: Der Krebs ist auf die Prostata beschränkt und nicht tastbar. Er wird meist zufällig bei einer Biopsie entdeckt.
2. Stadium II: Der Tumor ist auf die Prostata beschränkt, aber größer und möglicherweise tastbar.
3. Stadium III: Der Krebs hat sich über die Prostata hinaus auf das umliegende Gewebe ausgebreitet.
4. Stadium IV: Der Krebs hat sich auf andere Körperteile, wie Knochen oder Lymphknoten, ausgebreitet (Metastasen).
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