Das leistet unsere Leber!
Dieses Organ ist rund um die Uhr beschäftigt. Sie steckt zwar einiges weg, doch der moderne Lebensstil kann unsere Leber immens schädigen.
Die Leber wächst mit ihren Aufgaben – so lautet der bekannte Ausspruch des Arztes und Komikers Eckart von Hirschhausen. Nicht so spaßig ist dies für Millionen Deutsche, die an chronischen Leberschäden leiden. In 40 % der Todesfälle aufgrund von Lebererkrankungen ist Alkoholmissbrauch die Ursache. Das ist weniger als die Hälfte. Neun von zehn stark Übergewichtigen haben eine Fettleber, ebenso wie etwa 70 % der Typ-2-Diabetiker.
Das kann die Leber
Das größte innere Organ wiegt bei Erwachsenen 1,5 Kilogramm und ist ein echtes Multitasking-Talent. Die Leber verstoffwechselt Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Überschüssige Glukose (Zucker) aus dem Blut speichert sie so lange, bis sie vom Körper wieder gebraucht wird. Auch lebenswichtige Stoffe wie Vitamine oder Eisen werden in der Leber eingelagert. Ihre wichtigste Aufgabe ist jedoch die Entgiftung – Medikamente oder Alkohol werden z.B. über die Leber abgebaut. Im Gegensatz zu anderen Organen bildet die Leber sich nämlich nach. Deswegen sind auch Lebendspenden möglich. Für eine Transplantation genügt die Hälfte des Organs – sowohl beim Empfänger als auch beim Spender wächst der fehlende Teil schon nach kurzer Zeit nach.
Leberverfettung ist eine Zivilisationskrankheit. Von stark Übergewichtigen sind 90 % betroffen, von Typ-2-Diabetikern 70 %.
Das ist gefährlich für die Leber
Alkohol und fettes Essen sind heute die Hauptfeinde der Leber. Seltenere Auslöser für Leberschäden sind Hepatitis-Viren sowie toxische Substanzen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie verändern den Stoffwechsel der Leberzellen. Die Fettzufuhr ist so hoch, dass der Abbau nicht mehr nachkommt, und das Organ verfettet buchstäblich. Alkohol wird übrigens von der Leber ebenfalls in Fett umgewandelt.
Lebererkrankungen
Gefährlich wird es, wenn sich das verfettete Gewebe der Leber entzündet. Eine chronische Leberentzündung erhöht das Risiko für Leberkrebs und Leberzirrhose. Leberkrebs ist zwar relativ selten (8.600 Neuerkrankungen pro Jahr), gehört allerdings wegen der schlechten Prognose zu den zehn häufigsten Krebstodesursachen. Zirrhose oder „Schrumpfleber“ wird das Endstadium verschiedener Lebererkrankungen genannt. Etwa eine Million Deutsche sind davon betroffen. Bei einer Leberzirrhose sterben funktionsfähige Leberzellen zunehmend ab und werden durch Narben- und Bindegewebe ersetzt. Das Organ kann seine lebenswichtigen Aufgaben nun nicht mehr erfüllen.
Die Leber ist ein Multitasking-Talent. Eine beginnende Verfettung lässt sich bereits durch eine Umstellung in der Ernährung korrigieren.
Wie kann man die Leber entlasten?
Eine beginnende Verfettung der Leber lässt sich durch eine Änderung des Lebensstils korrigieren. Jeder alkoholfreie und fettarme Tag ist eine Erholung für das strapazierte Organ. Auch eine bereits verfettete Leber kann sich innerhalb von acht Wochen weitgehend regenerieren. Ärzte empfehlen Patienten mit angegriffener Leber zusätzlich zu einer Ernährungsumstellung auch regelmäßige Bewegung. Denn körperliche Aktivität fördert den Abbau von in der Leber gespeichertem Fett und Glukose.
Leber-Detox – funktioniert das?
Leber-Detox“ lautet der Modebegriff für eine leberfreundliche Ernährung. Über diese Lebensmittel freut sich die Leber: Bitterstoffe aus Gemüsesorten wie Endivie, Radicchio oder Artischocke regen die Produktion von Gallensaft an, der Nahrungsfette leichter verdaulich macht. Rote Bete und Brokkoli enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die ebenfalls die Fettverdauung erleichtern. Eine ähnliche Wirkung hat das Gewürz Kurkuma (Gelbwurz). Es gilt als bewährtes Hausmittel. Kurkuma unterstützt die Gallenfunktion und enthält Antioxidantien, die den Abbau von Schadstoffen beschleunigen.
Wie merkt man einen Leberschaden?
Die Leber ist unempfindlich für Schmerz. Beschwerden treten meist erst auf, wenn sie schon stark vergrößert und irreparabel geschädigt ist. Die Leberwerte (die Konzentration bestimmter Enzyme wie GOT und Gamma-GT im Blut) sind nur in jedem zweiten Fall erhöht. Erkrankungen werden daher oft erst spät oder per Zufallsdiagnose festgestellt. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Appetitmangel, Juckreiz und in manchen Fällen die typische Gelbfärbung der Haut.
Stand: Juni 2017
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