FSME-Impfung bei Zeckenalarm
FSME – die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine Virusinfektion, die fast ausschließlich von infizierten Zecken übertragen wird.
Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, werden auch Zecken wieder aktiv. Sie lauern auf Gräsern und im Unterholz und warten, bis Mensch oder Tier sie streifen. Dann krallen sie sich fest, krabbeln herum, bis sie eine gut durchblutete Stelle finden – und stechen mit ihren Stechrüssel zu. Durch einen solchen Zeckenstich (nicht Zeckenbiss) können die Zecken über ihren Speichel Krankheitserreger weitergeben.
FSME-Virus
Eine FSME-Infektion kann, muss aber nicht zu Beschwerden führen. Bei Kindern bleibt eine Infektion mit dem Virus oft unbemerkt oder die Beschwerden sind nur leicht und vorübergehend. Die Symptome ähneln denen einer Grippe: Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindelgefühl. Bei einem schweren Verlauf kommt es zusätzlich zu Bewusstseins- und Koordinationsstörungen oder Lähmungen. Diese Beschwerden entstehen durch die Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute. Die Lähmungen sind meist temporär, können selten aber auch dauerhaft bestehen bleiben. In vereinzelten Fällen endet die Krankheit tödlich.
FSME-Risikogebiete
Längst nicht jeder Zeckenstich ist gefährlich. In bestimmten Regionen Deutschlands ist eine Infektion jedoch wahrscheinlicher als in anderen – sie gelten als FSME-Risikogebiete. Dazu zählen Bereiche in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Eine Übersicht bietet die Karte des Robert Koch-Instituts. Doch selbst in den Risikogebieten in Süddeutschland ist nur ein kleiner Teil der Zecken mit dem Virus infiziert. Geschätzt wird, dass 0,1 bis 5 % der dortigen Zecken Virenträger sind.
Impfempfehlungen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen. Eine Impfung ist außerdem bei Reisen in Risikogebiete (auch im Ausland) sinnvoll. Sollte Ihr Arzt die Impfung nicht über Ihre Gesundheitskarte abrechnen, ist eine Erstattung über das 250 Euro Vorteils-Paket der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER möglich. Auch Kinder können geimpft werden. Ob die Impfung im individuellen Fall ratsam ist, sollten Sie ausführlich mit Ihrem Arzt besprechen.
Die Impfung erfolgt in drei Stufen, die ersten beiden Impfungen im Abstand von ein bis drei Monaten. Zwei Wochen nach der zweiten Impfung ist der Körper bereits gut gegen das Virus gewappnet. Nach der dritten Dosis nach fünf bis zwölf Monaten besteht der Schutz dann für mindestens drei Jahre.
Kein Schutz vor Borreliose
Auch nach der Impfung ist es wichtig, auf Zeckenstiche zu achten. Denn die Wahrscheinlichkeit, durch eine Zecke mit Borreliose infiziert zu werden, ist bedeutend höher als bei FSME und nicht auf bestimmte Risikogebiete beschränkt. Gegen Borreliose, die durch Bakterien ausgelöst wird, gibt es keine Impfung. Was auf eine Borreliose hindeuten kann, wie sie behandelt wird und wie Sie Zecken richtig entfernen, erfahren Sie auf dem Portal gesundheitsinformationen.de.
Stand: März 2019
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