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Fitness

Trendsport Spikeball

Ballspiel mal anders: Bei Spikeball wird ein Trampolin zum Spielfeld. Die Spikeball-Regeln sind einfach, der Spaß ist dafür umso größer.

Text: Oliver Armknecht

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Spikeball bzw. Roundnet ist ein temporeiches Ballspiel für vier Leute, das leicht zu erlernen ist und dabei richtig fordernd sein kann. Wir verraten, wie man diesen Sport im Freien ausübt und was es dafür braucht.

Was genau machen die da eigentlich? Zugegeben: Wer das erste Mal einer Partie Spikeball zusieht, könnte den Anblick von vier Leuten, die um ein Trampolin herumrennen, etwas komisch finden. Und auch der Name gibt zuerst Rätsel auf, denn von Zacken oder Stacheln ist weit und breit nichts zu sehen. Doch hinter dem vermeintlichen Chaos steckt ein klares Regelwerk. Der Name wiederum leitet sich von einem Hersteller von Sportausrüstung ab, der den ursprünglich als Roundnet bekannten Sport in den letzten Jahren richtig bekannt machte. Später wurde dieser Name dann zum Synonym für das Ballspiel an sich.

Einfache Spikeball-Regeln

Doch egal, wie man das actionreiche Getümmel nun nennen möchte, das Prinzip ist immer dasselbe. Spikeball ähnelt hierbei Sportarten wie Volleyball oder Tennis. Gemeinsam ist ihnen allen, dass ich den Ball so spielen muss, dass das gegnerische Team diesen nicht mehr erreicht. Ist das der Fall, bekommt mein Team einen Punkt und der Spielzug ist vorbei. Kommt es hingegen zu einem Doppelkontakt mit dem Netz oder bleibt der Ball darauf liegen, geht der Punkt an die anderen. Hat ein Team eine bestimmte Punktzahl erreicht, gewinnt es das Spiel. Üblicherweise ist das bei einem Spielstand von 11, 15 oder 21 Punkten der Fall, je nachdem, wie lange eine Partie dauern soll. Dafür gibt’s keine feste Spielregel.

Video

Sie wollen die Spikeball-Regeln noch mal im Film erklärt sehen? Hier kommt er:

Das Trampolinnetz als Ziel

Der Clou ist jedoch: Anders als bei den obigen Sportarten ist beim Spikeball das Netz kein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Vielmehr ist es das Spielfeld. Genauer gesagt, wird es zu Beginn über einen auf dem Boden stehenden Ring gespannt. Die Spannung sollte dabei so groß sein, dass ein Ball, der auf dem Netz landet, wieder in die Luft springt wie bei einem Trampolin. Ist das Netz erst einmal aufgebaut, positionieren sich die beiden Teams à zwei Spielern drum herum. Die Teampartner stehen dabei zunächst nebeneinander, nicht sich gegenüber. Der eigene Abstand zum Netz sollte bei der Startaufstellung mindestens 1,80 Meter betragen. Lediglich der annehmende Spieler darf sich frei hinstellen, wo er will.

Actionreiches Chaos

Nun hat einer der vier Spieler Aufschlag. Dafür wirft er den Ball in die Luft und schlägt ihn auf das Netz. Der ihm gegenüberstehende Spieler – der besagte annehmende Spieler – versucht, den vom Trampolinnetz abspringenden Ball selbst auf das Netz schlagen. Dafür haben er und sein Teampartner bis zu drei Ballkontakte Zeit, vergleichbar mit Volleyball. Um das zu schaffen, darf im Prinzip jedes Körperteil zum Einsatz kommen, das sich anbietet. Meistens werden das zwar die Hände sein. Manchmal springt der Ball jedoch so wild durch die Gegend, dass das Motto heißt: einfach nur irgendwie rankommen! Denn beim Spikeball ist das Chaos System. Durch die fliegenden Ballwechsel laufen irgendwann alle durcheinander, um den Ball noch erreichen zu können. Wechsel bei jeder Netzberührung. Dabei ist klar: Behindern gilt nicht! Weder darf ich den Ball der gerade aktiven Mannschaft wegschlagen, noch darf ich mich dieser in den Weg stellen. Gleichzeitig sollte man sich aber natürlich nicht zu weit von dem Team entfernen, das gerade im Ballbesitz ist. Denn sobald dieses den Ball aufs Netz manövriert hat, bin ich ja schließlich wieder an der Reihe. Spikeball ist dadurch ein Spiel, das sehr viel von Distanz und Nähe lebt. Schließlich benutzen beim Spikeball im Gegensatz zu den anderen Ballspielen mit Netz alle dasselbe Spielfeld, auf dem sie sich frei bewegen.

Wichtig: Teampartner einbeziehen

Die Kunst ist daher, sich so zu positionieren, dass ich selbst oder mein Mitspieler den Ball des gegnerischen Teams erreichen kann. Das erfordert nicht nur viel Flexibilität, da jede Situation neu ist. Es braucht auch gute Koordination innerhalb des eigenen Teams. Aber das ist eben das Schöne am Spikeball: Man bringt nicht nur seinen Kreislauf auf Trab, sondern trainiert gleichzeitig ein wenig die eigene Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelligkeit. Und natürlich macht es einen Heidenspaß, sich im Park, am Strand oder zur Not in einer Halle mit Freunden und Familie so richtig auszutoben – selbst wenn das für Außenstehende dann komisch aussieht.

Zum Autor: Oliver Armknecht arbeitet seit 2008 als freiberuflicher Autor. Er probiert gemeinsam mit seinem Freundeskreis gern immer wieder Spiele aus, die ihn vor neue Herausforderungen stellen – ob nun körperlich oder geistig.

Stand: Juni 2021

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