Welcher Langeweiletyp sind Sie?
Der Mensch langweilt sich mal. Aber jeder auf eine andere Art. Sind Sie eher der Flucht-, der Neugier- oder der Entspannungstyp? Testen Sie sich!
Ob und wie wir uns langweilen, ist individuell unterschiedlich – zum Teil biologisch, zum Teil kulturell beeinflusst, vor allem aber von der aktuellen Lebenssituation. Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule Thurgau erforschte zusammen mit Kollegen der Universitäten München, Ulm, Montreal und New York die Langeweile. Heraus kamen fünf Formen der Langeweile:
„Dann mach ich halt mal nix!“
Wenn Sie einen verregneten Sonntag, der Ihnen nichts Besonderes zu bieten hat, gerne zurückgezogen und faul zwischen Couch und Badewanne verbringen, sind Sie eher der entspannte, wenn auch etwas lustlose Langeweiletyp. Diese sogenannte indifferente Langeweile empfindet, wer das Nichts gleichgültig dahinplätschern lässt, ohne lenkend einzugreifen. Tipp: Wer zu häufig zu Hause versackt, sollte einen guten Freund zum Notfallhelfer ernennen und sich beim nächsten Mal raus ins Leben locken lassen – am besten an einen noch unbekannten Ort.
„Mal sehn, was sich mir bietet.“
Überraschend sind die Kinder über Nacht bei Freunden und der Abend steht unverhofft zur freien Verfügung. Jetzt könnte man endlich mal tun, wozu man sonst nie kommt: ins Kino, ins Museum oder ins Nobelrestaurant gehen? Oder endlich mal den alten Stuhl abschleifen? Aber eigentlich wollte man heute mal faulenzen ... Die kalibrierende Langeweile macht uns unsicher. Unsere Gedanken schweifen umher, wir sind offen für Neues, aber so recht entscheiden können wir uns nicht. Tipp: Kurz innehalten und in sich hineinhorchen. Ist mir heute nach Action und Menschen oder nach Ruhe und Zurückgezogenheit? Tasten Sie sich so an eine Entscheidung heran, die passt – und tun Sie dann mal etwas Neues.
„Was stelle ich denn jetzt an?“
Feiertag. Die Freunde sind weggefahren. Die Geschäfte haben zu. Alle Hausarbeiten sind bereits erledigt. Einfach nur Rumsitzen geht jetzt nicht. Was könnte ich denn unternehmen? Die suchende Langeweile aktiviert uns, denn wir spüren den Drang nach Veränderung oder Ablenkung. Rastlos wabern wir umher, suchen, schaffen oder lassen uns (im schlechtesten Fall nur) stimulieren. Tipp: Aktivität ist gut. Blinder Aktionismus macht eher unzufrieden. Passive Bespaßung auch. Entscheiden Sie sich eher für eine entspannende Tätigkeit, die Sie an einen anderen Ort und auf andere Gedanken bringt. Eine Radtour vielleicht?
„Nichts wie weg hier!“
Die Vorlesung des Professors mit der monotonen Stimme ... das Jubiläumsessen mit den Schwiegereltern ... der dritte Elternabend in dieser Woche ... die moderne Oper, in die man von einem Freund geschleppt wurde ... Es gibt Langeweile-Situationen, denen man einfach nur entkommen möchte. Die reaktante Langeweile löst in uns eine hohe Abwehrreaktion und eine starke Motivation zur Flucht aus. Tipp: Wenn es wirklich so unerträglich ist, sollten Sie das Steuer in die Hand nehmen. Überlegen Sie, ob Sie sich ganz aus der Szene manövrieren oder nur beginnen, die Situation so mitzugestalten, dass sie für Sie erträglich wird.
„Ich weiß mir nicht mehr zu helfen!“
Jeden Tag dasselbe: Eintönigkeit. Alles ödet Sie an? Sie wissen nichts mit sich und der Welt anzufangen? Die apathische Langeweile wurde von den Wissenschaftlern erst in einer zweiten Studie entdeckt. Und sie wird als besonders unangenehm und alarmierend beschrieben. Sie ähnelt erlernter Hilflosigkeit oder Depressionen, denn die Betroffenen können sich selbst kaum aktivieren und leiden unter starker Aversion. Tipp: Wer diese Form der Langeweile häufiger empfindet, braucht vielleicht familiäre Unterstützung, um wieder eine sinnhafte Aufgabe zu finden. Zögern Sie auch nicht, sich ärztliche oder psychologische Hilfe zu holen!
Stand: Juni 2018
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