Fitnesstrend Pilardio
Wem bei Pilates immer etwas die Action gefehlt hat: Beim Pilardio kombinieren Sie die bekannten Übungen mit schweißtreibendem Cardiotraining!
Text: Oliver Armknecht
Als Joseph Hubertus Pilates vor über hundert Jahren ein ganzheitliches Körpertraining entwickelte, machte er sich zum Ziel, vor allem die tief sitzende Muskulatur anzusprechen und den Menschen zu einer besseren Körperhaltung zu verhelfen. Inzwischen ist das nach ihm benannte Gesundheitskonzept auf der ganzen Welt gefragt. Zahlreiche Fitnessstudios bieten spezielle Kurse an, die in der Tradition des in Deutschland geborenen, später in die USA ausgewanderten Pioniers stehen. Doch Traditionen lassen sich natürlich erweitern und modernisieren. Und so nahm sich Jasmin Waldmann das seit Jahrzehnten bewährte Konzept vor und entwickelte es zu Pilardio weiter – ein Kofferwort aus „Pilates“ und „Cardio“.
Verbesserte Körperwahrnehmung
Wer bereits mit Pilates Erfahrungen gesammelt hat, dem wird der Einstieg in Pilardio recht bekannt vorkommen. In beiden Fällen gilt es, sich auf die Körperspannung und eine bewusste Atmung zu konzentrieren. Schließlich sollen die Übungen nicht nur dem Muskelaufbau speziell rund um die Wirbelsäule dienen, sondern einen auch dabei unterstützen, ganz allgemein ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Fließende Bewegungen, die sehr präzise und kontrolliert ausgeführt werden, sind ein elementarer Bestandteil. Wer sich gewissenhaft daran hält und das Training regelmäßig ausübt, tut damit etwas für sein Wohlbefinden, so das Konzept.
Video
Wie könnte Ihr Pilardio-Training aussehen? Wir haben hier ein Video mit Übungen für Sie gefunden:
Pilardio fordert das Herz-Kreislauf-System
Diese gesundheitliche Ausrichtung des Pilates wird bei Pilardio um Cardioelemente etwa aus Aerobic, Jazzdance und Ballett ergänzt. Das ist deutlich dynamischer als die Urfassung und bringt den Kreislauf wie beim Cardiotraining so richtig in Schwung. Wem das etwas zu chaotisch oder auch anspruchsvoll klingt – keine Sorge: Die Schrittfolgen sind bewusst einfach gehalten. Es braucht da keine jahrelange Ausbildung, um mithalten zu können. Der sportliche Aspekt steht im Vordergrund. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Übungen nachlässig ausgeführt werden dürfen. Im Gegenteil, die üblicherweise im Stand absolvierten Bewegungen sind integraler Bestandteil bei Pilardio und entfalten nur bei gewissenhafter Ausübung ihre Wirkung.
A und O: die Körperspannung
Das gilt einerseits für die Balanceübungen, welche wir von Pilates kennen und bei denen es beispielsweise darum geht, bestimmte Körperpositionen zu halten. Diese Bewegungsmuster sind ruhig, haben teilweise sogar etwas Meditatives an sich. Hier ist die richtige Atmung oft entscheidend. Man sollte diesen vermeintlich entspannten Teil aber nicht unterschätzen: Die Übungen beanspruchen die Muskeln spürbar und tragen zu deren Stärkung bei. Zudem verbessern sie bei richtiger Anwendung das Gleichgewicht und stärken den Rücken. Regelmäßig durchgeführt, steigern sie das eigene Wohlbefinden, man fühlt sich im eigenen Körper einfach wohler und spürt diesen intensiver.
Fitnessstudios und Heimtraining
Die gewissenhafte Ausführung ist aber auch beim Ausdauer- und Krafttraining entscheidend, welches Pilardio dazwischen einbaut. Das können dynamische Streckübungen sein, wie man sie vielleicht schon in Aerobic-Kursen gesehen hat. Manche Schrittfolgen erinnern auf den ersten Blick eher an einen Tanzkurs – vor allem wenn mehrere sie ausführen. Grundsätzlich ist dieser Fitnesstrend prima für Gruppen geeignet, um sich gegenseitig zu motivieren und sich gemeinsam von der rhythmischen Musik mitreißen zu lassen, die dazugehört. Viele Fitnessstudios haben Pilardio deshalb ins Programm aufgenommen. Gerade die einfacheren Übungen lassen sich aber auch gut daheim durchführen und so flexibel in den eigenen Tagesablauf integrieren. Auf diese Weise kann sich jeder sein eigenes Rundumpaket zusammenstellen.
Zum Autor: Oliver Armknecht arbeitet seit 2008 als freiberuflicher Autor. Zwar hat er seine festen Sportarten, denen er regelmäßig nachgeht. Er ist aber auch immer wieder für das Ausprobieren von neuen Übungen zu haben, vor allem wenn diese schnell erlernt sind.
Stand: Oktober 2021
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