Die neuen Sportmixturen
Abwechslung ist Trumpf: Immer mehr kombinieren bei ihren Fitnessübungen verschiedene Sportarten, um so mehr aus sich herauszuholen.
Text: Oliver Armknecht
Wie wichtig Sport oder Fitnessübungen sind, das wissen wir eigentlich alle. Gerade wer einen Beruf ausübt, der überwiegend am Schreibtisch stattfindet oder allgemein wenig Bewegungsspielraum bietet, schuldet es seinem Körper, ihn anderweitig ein bisschen auf Trab zu bringen. So weit die Theorie. In der Praxis kann das manchmal aber ganz schön schwerfallen. Insofern dürften viele bei der Vorstellung, dass sie für die bessere Balance eigentlich nicht nur eine Sportart, sondern mehrere betreiben müssten, innerlich kapitulieren. Dabei ist das gar nicht so schwierig. Möglich machen dies Kombinationen von Trainingsmethoden, die völlig unterschiedlich sind und gerade deshalb gut zusammenpassen.
Der Mix macht’s – zum Beispiel Piloxing
Aber was heißt das konkret? Ein Beispiel ist Piloxing, das sich schon seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Darin werden – der Name verrät es bereits – Pilates und Boxen miteinander gekreuzt. Das mag auf den ersten Blick etwas seltsam klingen. Die ruhig ausgeführten Muskelstärkungsübungen und ein Kampfsport, bei dem man ständig in Bewegung ist? Das sind schon zwei Welten, die da aufeinanderprallen. Aber genau das ist auch der Sinn der Sache. Wer die feinen Pilatesübungen im Stand oder auf der Matte mit kraftvollen, schnellen Boxeinheiten abwechselt, der beansprucht mehr Körperpartien, als er es nur mit einem der beiden Bestandteile tun würde. Ausdauer und das Herz-Kreislauf-System werden bei der Kombi genauso trainiert wie die tiefer liegenden Muskeln. Der schweißtreibende Sport sorgt zudem für einen ordentlichen Kalorienverbrauch.
Alles ist möglich, auch Yogilates
Pilates ist übrigens allgemein ein beliebter Bestandteil, wenn es darum geht, mehrere Trainingsarten zu einem Hybriden auszubauen, der unterschiedliche Stärken in sich vereint. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist alles, was sich sinnvoll ergänzt. Das muss auch nicht immer komplett gegensätzlich sein wie beim obigen Beispiel. Ein anderes ist Yogilates, eine Kreuzung aus Yoga und Pilates. Beide sind sich natürlich recht ähnlich, da es viel um Muskelarbeit, Dehnungen und ein verbessertes Körpergefühl geht. Aber das macht es eben auch reizvoll, die feinen Unterschiede herauszuarbeiten und eine Mischung aus stärkenden und entspannenden Sequenzen in die Trainingseinheit einzubauen. Das Ergebnis ist ein fließendes Workout, das Übungen und Bewegungen aus beiden Lehren vereint.
Auf die Bretter, fertig, SUP-Yoga!
Eine andere interessante Variante, um das bekannte Yoga etwas auszubauen, ist das sogenannte SUP-Yoga, kurz für Stand-up-Paddle-Yoga. Wie der Name schon sagt, wird hier die Matte aus dem Studio oder dem Wohnzimmer gegen ein Board getauscht. Seit einigen Jahren ist Stehpaddeln auch bei uns eine Trendsportart, bei der man sich stehend auf einem Brett übers Wasser bewegt. Hier wird diese Fortbewegung mit den klassischen Yogaübungen verbunden. Das erfordert natürlich noch ein bisschen mehr Körperbeherrschung als die „normale“ Variante, wenn man statt des festen Bodens einen sich bewegenden Untergrund unter sich hat. Gleichzeitig trainiert dies noch mehr Muskeln, da der Körper instinktiv versucht, die Balance zu halten, und entsprechend gegensteuert. Als Bonus geht es hier raus in die Natur, was gerade im Sommer sehr begehrt ist.
Video
Roxi zeigt uns auf dem See mit ihrem SUP wie SUP-Yoga in seiner besten Form aussehen kann.
Street-Workout - nimm den Sport nach draußen
Überhaupt sind solche Kombisportarten durch ihre Flexibilität ideal, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Viele von ihnen brauchen keine größere Ausrüstung, weshalb man sie nicht nur zu jeder Zeit in den Alltag einbauen kann, sondern auch an jedem Ort. Im Park haben wir sie immer mal wieder gesehen: Leute, die ihre Yogaübungen nach draußen verlagern. Das geht bei Trainingseinheiten, die solche Übungen mit Ausdauersport verbinden, natürlich auch. Es muss auch nicht der Park sein. Wälder sind ebenfalls wunderbare Kulissen. Warum nicht einmal den Spaziergang mit kleinen Fitnessintermezzos intensivieren? Und selbst wer in der Stadt lebt und keine Natur vor der Haustür hat, muss nicht verzichten: Ein bisschen Street-Workout kann eine ungemeine Bereicherung sein.
Zum Autor: Oliver Armknecht arbeitet seit 2008 als freiberuflicher Autor. Da Zeit eine echte Mangelware ist, freut er sich über jede Möglichkeit, diese effizienter zu nutzen – auch beim Sport.
Stand: August 2022
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