Plogging: Fitness und Umweltschutz in einem
Joggen und dabei Müll aufsammeln? Der schwedische Fitnesstrend Plogging für Umweltbewusste ist weltweit auf dem Vormarsch.
Text: Oliver Armknecht
Wer hat’s erfunden? Die Schweden! Das verrät bereits der Name: Plogging ist ein Kunstwort, das sich aus dem schwedischen Wort für „aufheben“ (plocka upp) und Jogging zusammensetzt. Die Idee dahinter: Wer ohnehin durch den Park rennt, könnte doch gleichzeitig den Müll aufheben. Schließlich liegt das auf dem Weg. Plogger tun also nicht nur sich, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Aus Liebe zur Natur
Die schrecklichen Bilder der verschmutzten Meere gehen uns alle nahe. Was vielen nicht klar ist: Umweltschutz fängt vor der Haustür an. Selbst an vermeintlich sauberen Orten liegt erstaunlich viel Müll, wenn man genauer hinsieht. So viel, dass die städtischen Entsorger kaum hinterherkommen. Packen hingegen alle beim Plogging mit an, helfen wir der Natur, was am Ende auch uns selbst zugutekommt. Saubere Städte, das bedeutet mehr Lebensqualität.
Mehr Abwechslung, mehr Fitness
Es ist aber nicht nur der Umweltschutzgedanke, der Plogging zu einem weltweiten Trend macht. Müllsammeln ist sogar noch gesünder als Jogging. Denn selbst der fleißigste Läufer beansprucht immer nur dieselben Muskelgruppen. Beim Plogging kommen hingegen viele andere hinzu. Schließlich heißt es hier, sich regelmäßig zu bücken und zu strecken, um an die weggeworfenen Zigaretten, Tüten oder Flaschen zu kommen. Je mehr man findet, umso anstrengender wird es auch. Oft bedeutet es, alle paar Meter anzuhalten. Mit der Zeit trainiert man so die Beinmuskeln viel besser.
Was brauche ich beim Plogging?
Es braucht zum einen wie beim Jogging bequeme Laufschuhe und eine ans Wetter und Gelände angepasste Kleidung. Hinzu kommt die Tüte, in der man den Müll verstauen kann. Außerdem empfehlen sich Handschuhe, um die Fundstücke aufzuheben. Das war es aber auch schon. Der Trend aus Schweden findet auch deshalb weltweit immer neue Fans, weil praktisch jeder mitmachen kann. Es kostet am Anfang nur ein bisschen Überwindung, den Unrat anzufassen.
Video
Plogger unterwegs! Wie das in der Praxis aussieht, sehen Sie in diesem Video.
Treffpunkt Internet
Prinzipiell ist Plogging eine Solo-Betätigung. Wie beim Laufen auch macht sie aber zu mehreren noch mehr Spaß. Sich mit anderen zu verabreden, hilft nicht nur, den inneren Schweinehund zu überwinden, es steigert auch die Ausbeute. Zudem: Aus Partnern werden Konkurrenten bei der Jagd nach Müllstücken. Was als persönliche Fitness beginnt, wird so zu einem freundschaftlichen Wettbewerb. Wer noch auf der Suche nach Gleichgesinnten ist, der wird im Internet fündig, beispielsweise bei „Plogging Germany“. Aber auch die Städte und Kommunen selbst organisieren manchmal Plogging-Treffs.
Stand: Juni 2019
Das könnte Sie auch interessieren:
Artikel teilen auf