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Fitness

So gesund ist Spazierengehen

Wer läuft, hat mehr vom Leben: Täglich 10.000 Schritte Spazierengehen hilft dabei, die Welt mit anderen Augen zu sehen und gesund zu bleiben.

Text: Oliver Armknecht

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Regelmäßiges Spazierengehen ist die einfachste und flexibelste Möglichkeit, sich im Alltag mehr zu bewegen. Damit stärken wir den Körper auf ganz vielfältige Weise. Und auch mental geht es uns nach einer Runde an der frischen Luft besser.

Während der langen Corona-Ausgangssperren und der damit verbundenen Freizeiteinschränkungen feierte eine Tätigkeit ein unerwartetes Comeback: das Spazierengehen. Um dem drohenden Lagerkoller zu entgehen, beschlossen viele, mal wieder vor die Tür zu treten, vielleicht durch den Park zu laufen – Hauptsache raus. Dabei ist Spazieren mehr als eine Notlösung für Krisenzeiten, wenn nichts Besseres zu tun ist.

Dass viele von uns sich zu wenig bewegen, ist kein Geheimnis. Das bedeutet aber nicht, dass wir alle ins Fitnessstudio rennen müssen, um uns gesund zu halten. Manchmal reichen schon ein paar Schritte für den Anfang. Tatsächlich bringt diese zuweilen zu Unrecht als altmodisch geltende Aktivität des Spazierengehens so viele Vorteile mit sich, dass wir sie häufiger ausüben sollten.

Frische Luft zum Mitnehmen: Während der Mittagspause 20 Minuten spazieren zu gehen, tut Körper und Seele gut.

Erster Schritt: Mittagspause

Der große Vorteil des Spazierens ist, dass wir es sehr flexibel in unseren Alltag integrieren können. Manche gehen lieber morgens vor die Tür, andere gehen nächtens gern noch um den Block. Warum nicht einmal die Mittagspause dazu nutzen für 20 Minuten? Das sorgt nicht nur körperlich für Durchblutung und trägt damit zur Gesundheit bei, es macht auch den Kopf wieder frei.

Gerade wer eine sitzende Tätigkeit ausübt und bei der Arbeit viel überlegen muss, sollte regelmäßig Bewegung einbauen. Das senkt die Stresshormone und führt dazu, dass unsere Denkleistung zunimmt und wir uns besser konzentrieren können. Pausen sind wichtig, für Körper und Geist, das steht fest. Man muss sie nur richtig nutzen. Und am besten regelmäßig: Wer einmal damit angefangen hat, sich diese kleinen Freiräume zu schaffen, bleibt deutlich einfacher am Ball. Wie so oft ist die größte Hürde, sich zu Beginn überhaupt zu überwinden.

Stärkung der Muskulatur

Bewährt hat sich auch, nicht für jeden Weg das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen. Warum nicht einmal schon eine Station vorher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen? Je häufiger man solche gesunden Spaziergänge einbaut, umso leichter fallen einem weitere und vielleicht auch längere. Das liegt nicht nur daran, dass die mentale Hürde zu Beginn kein Thema mehr ist. Der Körper stellt sich zunehmend darauf ein, dass er etwas leisten muss. Das hat positive Auswirkungen auf die Muskulatur, die mit jedem Schritt gefordert ist.

Der Bewegungsapparat wird insgesamt gestärkt und macht uns leistungsfähiger. Das bringt uns mit der Zeit dem eigentlichen Ziel näher. Oft spricht man hier von 10.000 Schritten am Tag, die man als Basis-Fit-Programm schaffen müsste. Klingt erst einmal nach sehr viel, ist aber durchaus machbar, ein bisschen Geduld vorausgesetzt. Es muss zum Anfang nicht gleich die fünfstündige Wanderung durch die Berge sein. Lieber bescheiden anfangen und sich mit der Zeit steigern, anstatt gleich zu viel auf einmal zu wollen. Ein Schrittzähler hilft dabei, den Fortschritt wirklich sichtbar zu machen.

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Kampf dem Übergewicht

Wer es schafft, das regelmäßig zu bewerkstelligen, tut langfristig viel für die eigene Gesundheit. Beispielsweise können Spaziergänge dabei helfen, Gelenkschmerzen vorzubeugen oder zu mindern. Anstatt diese medikamentös zu behandeln, kann es schon reichen, den Körper zu stärken und damit die Gelenke belastbarer zu machen. Und auch in anderer Hinsicht ist Spazierengehen gesund: Es hilft schonend bei Übergewicht, senkt das Risiko für Bluthochdruck und Herzinfarkt. Allgemein hilft regelmäßige Bewegung dabei, das Sterberisiko zu mindern. Doch es sind nicht allein diese körperlichen Faktoren, die zu einem guten Argument werden, vor die Tür zu gehen.

Spaziergänge an der frischen Luft, am besten bei Sonnenschein, sind auch Balsam für die Seele. Das gilt nicht nur für die besagte Mittagspause, die ideal ist, um sich auf andere Gedanken zu bringen. In der Natur unterwegs zu sein, setzt viele Endorphine frei. Die sogenannten Glückshormone heben unsere Stimmung, bringen uns dazu, positiver durchs Leben zu gehen – wortwörtlich – und dem Alltag mit mehr Zuversicht zu begegnen.

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Viele Menschen zählen ihre Schritte jeden Tag. Prof. Dr. med. Martin Halle zeigt uns, was superfit macht, was es mit den 10.000 Schritten pro Tag auf sich hat und was die Japaner damit zu tun haben.

Zum Autor: Oliver Armknecht arbeitet seit 2008 als freiberuflicher Autor. Nicht erst seit Corona ist er notorischer Spaziergänger. Er läuft lieber eine Stunde, anstatt die Bahn zu nehmen.

Stand: Januar 2023

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