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Menopausaler Zombie mit purer Lebenslust

Wechseljahre, Menopause, Ende der Fruchtbarkeit – das klingt nach Ende der Fahnenstange. Kein Sex mehr, kein Spaß mehr, kein Leben mehr. Papperlapapp! Mit ein bisschen Selbstironie geht der Spaß erst richtig los.

Text: Barbara Lang

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Es wird allerhöchste Zeit für ein neues Bild von den Wechseljahren: Weder für die Frau noch für den übrigens auch wechselnden Mann hört das Leben auf.

Ich habe einen neuen Lebensabschnittsgefährten. Sein Name ist Dings. Er begleitet mich neuerdings durch die Tage und ist immer zur Stelle, wenn mein Gehirn einen Aussetzer hat – und das hat es beunruhigend oft in letzter Zeit. Warum? Vermutlich wegen der schwankenden Dings … äh … der Östrogene. Und wegen der schwindenden Nachtruhe. Vier Uhr nachts ist meine neue Hallo-Wach-Zeit. Als hätte mir im Schlaf jemand flüüügelverleihende Aufputscher verabreicht, rattert plötzlich ein Motor in meiner Brust los und mein Gehirn und ich arbeiten noch vor dem Morgengrauen alles durch, was Relevanz hat: von Ideen zum aktuellen Auftrag über Ich-darf-nicht-vergessen-meinen-Kontostand-zu-checken bis hin zur schwierigen Weltlage. Bis ich von meinem unfreiwilligen Höhenflug wieder erschöpft zurück in den Ruhekissen lande – schließlich wollen auch noch ein, zwei Hitzeattacken mit Herzrasen und ein Toilettenbesuch untergebracht sein –, vergehen etwa 1 3/4 Stunden. Um 6:15 Uhr meldet sich dann mein Wecker. Kaum hörbar in ganz weiter Ferne. Denn ich stecke in der tiefsten Tiefschlafphase, von der man nur träumen kann. Schwindelig schwankend und mürrisch beginne ich einen weiteren langen, müden Tag mit Augenringen, Matschbirne und viel Dings.

Die Aussicht, dass dieser Zustand nun mehrere Jahre so anhalten soll, macht mich ein klitzekleines bisschen nervös. Ganz ehrlich: Darauf hab ich so gar keinen Bock! Sagt eigentlich noch irgendwer „Bock haben“ heutzutage? Schon der Ausdruck zeigt’s: Ich entstamme der Null-Bock-Jugend der Achtziger. Und – schwupps! – kaum ist die Pubertät vorbei und man war kurz mal ein bisschen erwachsen – zack! –, schon überrumpelt einen die nächste Hormonschwankung. Nur, dass die sich aufbäumenden Wellen diesmal keine Sexualhormone anspülen, sondern Schweißausbrüche. „Nehmen Sie’s sportlich“, hat mir eine Gynäkologin geraten. Und genau das habe ich vor. Ich werde diese postmenopausale Welle reiten wie Robby Naish in seinen besten Jahren und ich habe nicht die Absicht, mich von ihr unterkriegen zu lassen!

Abtauchen ist keine Option

Wenn man sich mal durchliest, welch Unheil zurückgehendes Östrogen und Progesteron anrichten kann, bekommt man ja schon einen höheren Puls: dünnes Haar, schlaffe Haut, trockene Scheide, miese Laune – na, danke auch. Klingt, als könne man sich eigentlich direkt mit der Auswahl der passenden Holzkiste beschäftigen: call me Zombie. Hallo? Nur, weil sich ein paar unsichtbare biochemische Verbindungen von der Bühne verabschieden, soll ich das auch tun? Ganz sicher nicht! 50 ist das neue 40. Und wenn 40 das neue 30 ist, dann sind wir Wechseljahrsfrauen doch quasi in der Blüte unseres Lebens. Und ich verrate Ihnen was: Das sind wir auch ganz ohne Zahlendreherei.

Zeit für etwas gepflegten Egoismus

Mit Um-die-50 sind wir richtig erwachsene Frauen: stolz auf das, was wir aufgebaut und gemeistert haben, selbstbewusst und ernst genommen. Wir lassen uns nicht mehr von einem schiefen Blick, etwas Gegenwind oder jedem neuen Trendlüftchen aus der Balance bringen. Wir kennen unsere Problemzonen, aber auch unsere Schokoladenseiten. Wir wissen, was wir können und wo wir herkommen. Nur, wo wir hingehen, das ist noch nicht so ganz klar. Uns steht noch immer die ganze Welt mit ihren unzähligen Möglichkeiten offen. Und jetzt ist die Bahn auch endlich frei: Kinder, Karriere, Kompromisse – haben wir alles mit Bravour erledigt. Jetzt dürfen wir uns endlich um uns selbst kümmern und einen Hauch Egoismus pflegen. Vielleicht die Schreinerlehre machen, die mir als Jugendliche verwehrt blieb? Das Ersparte in ein Kreuzfahrtticket oder einen Camper investieren und die große Freiheit ausleben? Einen stillen Teilhaber suchen und das lang ersehnte Café eröffnen? Oder einfach nur einen Tag weniger arbeiten und dafür öfter ins Museum, Mittagskino oder Marathontraining gehen? Alles ist drin, Mädels – only the sky is the limit. Schluss mit falscher Bescheidenheit! Apropos Scheide: Auch die Sache mit der Trockenheit lässt sich mit ein bisschen Lockerness, Humor und Gleitmittel ganz einfach lösen – und das kann dann auch schon wieder ziemlich lustig und sexy sein. Wetten?!

Zur Autorin: Barbara Lang ist mit einer kribbeligen inneren Aufbruchstimmung in der Postmenopause unterwegs. Die Gewissheit, dass da etwas großes Neues beginnt – , nur für sie allein – hilft über allerlei Zipperlein hinweg.

Stand: April 2023

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