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Wechseljahre bei Frauen

Sagenumwoben und gefürchtet: Sind die Wechseljahre wirklich so schlimm? Woher kommen die Beschwerden und was hilft dagegen? Erfahren Sie mehr …

Text: Lara Buck

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Ob Frau oder Mann, betroffen oder nicht – alle Menschen eines gewissen Alters sollten über die Wechseljahre Bescheid wissen und sie neu bewerten.

Hitzewallungen. Es muss nur dieses eine Wort fallen und schon ist klar, worum es geht: um die Wechseljahre bei Frauen – auch Klimakterium genannt. Zwei Begriffe für eine Lebensphase, die so unterschiedlich aussehen kann wie wir Frauen. Diese Zeit der hormonellen Umstellung, die das Ende der Fruchtbarkeit begleitet, erlebt jede Frau anders – daher gibt es auch kein allgemeingültiges Patentrezept gegen Wechseljahresbeschwerden. Manche Frauen leiden sehr darunter, andere spüren fast nichts. Bei manchen sind es nur körperliche Begleiterscheinungen, anderen machen eher psychische Probleme zu schaffen. Und während das Wort „Wechseljahre“ bei vielen Frauen wörtlich zu nehmen ist, durchlaufen andere die Zeit des Umbruchs in ein paar Monaten. Die einen früher, die anderen später. Dennoch geht in jedem weiblichen Körper dasselbe vor.

War’s das jetzt oder kommt da noch was? Keine Angst: Nur die Regel endet, nicht das Leben!

Wechseljahre – was passiert in meinem Körper?

Etwa ab Anfang 40, in der Prämenopause, verändert sich allmählich die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone in den Eierstöcken. Mit der Zeit sinken die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron (ein Gestagen) und es kommt seltener zum Eisprung. Häufig gerät die Regelblutung aus dem Rhythmus und/oder die Stärke der Blutung schwankt. Manche Frauen haben jedoch weiterhin einen regelmäßigen Zyklus bis zur letzten Menstruation. Diese nennt man Menopause – ein irreführender Begriff, da es sich nicht um eine Pause, sondern um das Ende der Menstruationszeit handelt. Im Durchschnitt sind Frauen dann 51 Jahre alt. Ob die letzte Regelblutung tatsächlich die Menopause war, weiß eine Frau allerdings erst, wenn auch in den zwölf darauffolgenden Monaten keine Blutung mehr einsetzt. Dann kann sie davon ausgehen, dass die Eierstöcke ihre Tätigkeit eingestellt haben und keine natürliche Schwangerschaft mehr möglich ist. Bis dahin sollte aber weiterhin verhütet werden.

„Was soll ich sagen, wenn mir der Schweiß ausbricht? Dass ich drogenabhängig bin? Nein, verdammt noch mal, ich bin in den Wechseljahren!“

Rosalind Baffoe, Schauspielerin

Der Umbruch im Hormonhaushalt findet über einen individuell unterschiedlich langen Zeitraum statt. Anfangs sinkt der Hormonspiegel der Geschlechtshormone nur behutsam, später dann deutlich. Nach der letzten Blutung beginnt die sogenannte Postmenopause, in der sich der Körper auf den niedrigeren Hormonspiegel einstellt und zu neuem Gleichgewicht findet. Dies alles geht nicht linear vonstatten, es kann zu merklichen Schwankungen insbesondere beim Östrogen kommen – Hormonbestimmungen sind deshalb immer nur Momentaufnahmen. Da Östrogene und Gestagene zahlreiche weitere Funktionen im Körper (mit-)bestimmen, können die „Umbaumaßnahmen“ zu Wechseljahresbeschwerden führen.

Versöhnt mit einem sagenumwobenen Phänomen: Zwei Drittel der Frauen haben kaum Beschwerden.

Hitzewallungen und andere Wechseljahresbeschwerden

In den Wechseljahren finden allerlei Veränderungen statt, so wirkt sich der sinkende Hormonspiegel auch auf den Stoffwechsel aus: Die Knochendichte kann sinken (Osteoporoserisiko), Haut und Schleimhäute werden dünner und trockener. Dies zeigt sich nicht nur äußerlich durch Falten und dünneres Haar; auch die trockenere Scheide ist anfälliger für Infektionen und wird manchmal trotz sexueller Erregung nicht feucht genug, was den Geschlechtsverkehr schmerzhaft macht und die Lust abflauen lässt. Der genaue Grund für Wechseljahresbeschwerden wie die sagenumwobenen Hitzewallungen – mit und ohne rotem Kopf und eventuell darauffolgendes Frösteln – ist noch ungeklärt. Man vermutet, dass der unbeständige Östrogenspiegel den Wärmehaushalt durcheinanderbringt. Denn auch im Gehirn geht es in den Wechseljahren auf und ab: Progesteron beeinflusst die Tiefe des Schlafes und wirkt angstlösend – sein Fehlen erklärt Schlafstörungen und Unruhezustände in den Wechseljahren der Frau. Östrogen wiederum hat eine stimmungsaufhellende Wirkung und unterstützt Gelenke und Muskeln. Seine volatile Abnahme ist die Ursache für die weniger bekannten Gelenk- und Muskelschmerzen und so manche Stimmungsschwankung. Während des Klimakteriums steigt sogar das Risiko für Frauen, an einer Depression zu erkranken. Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit ergeben sich oft aus allem zusammen: Wie soll frau auch geistig fit sein, wenn sie regelmäßig nachts schweißgebadet aufwacht, sich herumwälzt und tagsüber nicht wohl in ihrer Haut fühlt?

Video

Unser Tipp zum Thema: ein toller Film über die Stigmatisierung der Wechseljahre: „Tabu Wechseljahre - Nicht mit uns! | Kulturjournal | NDR Doku“

Wechseljahre bei Frauen – miesgemacht und verteufelt

Diese geballte Aufzählung von Wechseljahresbeschwerden lässt den Eindruck entstehen, dass Frauen ab Anfang 50 das reinste Martyrium durchzustehen haben. In Wahrheit hat lediglich ein Drittel der Frauen so starke Wechseljahresbeschwerden, dass Frauenärzte eine medizinische Behandlung als sinnvoll erachten. Die anderen spüren gar keine Begleiterscheinungen oder können damit leben. Darüber hinaus lassen sich auch nicht alle Veränderungen auf die Hormonumstellung zurückführen: Auch das Älterwerden wird nun spürbar, sichtbar und lässt das Gedankenkarussell und die Selbstwahrnehmung drehen. Jedoch muss all dies nicht zwangsläufig negativ sein.

„Wechseljahre sind die Chance herauszufinden, was für einen selbst wichtig ist, und dies mit der eigenen Energie, der eigenen Zeit und seinem Talent zu verfolgen.“

Oprah Winfrey

Die neue Lebensphase ist ein Neuanfang und bringt für viele Frauen mehr Freiheiten mit sich: Verhütung und Menstruationsbeschwerden sind kein Thema mehr. Kinder sind oft schon selbstständig oder aus dem Haus. Wer in einer Partnerschaft lebt, kann sich wieder mehr auf die Zweisamkeit konzentrieren. Viele Frauen finden auch ganz neu zu sich selbst. „Wandel als Chance“ sollte daher das Motto sein. Denn eine positive Grundhaltung, Gespräche, Gelassenheit und Geduld helfen ebenso durch die Wechseljahresachterbahn wie Entspannungspraktiken, Bewegung an der frischen Luft und eine angepasste gesunde Ernährung. Hormontherapien oder die Einnahme alternativer Phytoöstrogene sollten immer gründlich mit der Frauenärztin abgewogen werden – auch sie können bedenkliche Nebenwirkungen haben. Und nach ein paar Jahren hat sich ohnehin alles neu justiert!

Zur Autorin: Lara Buck hatte sich schon vor Jahren mit Graus ausgerechnet, dass ihre Wechseljahre direkt mit der Pubertät ihres Sohnes zusammentreffen werden. Doch bisher hat sich keine der schlimmen Befürchtungen bewahrheitet.

Stand: April 2023

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