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Kanu fahren in Deutschland

Mit dem Kanu die Natur Deutschlands zu entdecken, ist erholsam und spannend zugleich. Wir verraten, was es braucht und welche Strecken sich lohnen.

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Mit einem Kanu unterwegs zu sein, ist eine tolle Möglichkeit, die Natur einmal ganz anders kennenzulernen. Dafür braucht es nicht viel. Zudem gibt es für jeden Geschmack passende Touren von gemütlich bis spannend.

Inhaltsverzeichis

Inhaltsverzeichnis

Schon vor Tausenden von Jahren waren die Menschen in Booten unterwegs, die unseren heutigen Kanus sehr ähneln. Besonders bei den indigenen Völkern Nordamerikas waren diese weit verbreitet, weil sie es ihnen ermöglichten, sich schnell und flexibel auf den Gewässern fortzubewegen. Heute kann man mit ihnen die Natur mal auf seine ganz eigene Weise erkunden und den Alltag hinter sich lassen. Zudem gibt es Touren für jeden Geschmack, und das quasi in ganz Deutschland.

Kanu, Kanadier oder Kajak?

Verwirrend: Kanu ist in Deutschland der Oberbegriff für Paddelboote, wird aber auch als Synonym für Kanadier verwendet. Ein Kanadier ist breiter als ein Kajak, wodurch es weniger leicht umkippt und mehr Platz für die eigene Ausrüstung bietet. Dafür ist ein Kajak wendiger und im Gegensatz zum Kanadier geschlossen, wodurch kein Wasser an Bord kommt. Auch bei den Paddeln gibt es Unterschiede. Während beim Kanadier ein Stechpaddel zum Einsatz kommt, an dessen Ende ein einzelnes Paddelblatt angebracht ist, haben die Doppelpaddel beim Kajak an beiden Seiten Paddeln, die abwechselnd in die Wasserfläche gestochen werden. Für welche Bootsart man sich entscheidet, ist letztendlich Geschmacksache. Doppelpaddel sind beispielsweise intuitiver und ein Kajak lässt sich alleine leichter navigieren. Ein Kanadier ist für Ausflüge mit der Familie geeignet, weil mehr Leute darin Platz finden.

Video: Ist es Kanu oder ein Kajak?

Den Unterschied zwischen Kanu, Kajak & Co. erklärt uns das folgende Video.

Ausrüstung für Kanu- und Kajaktouren

Auch bei der Frage nach der nötigen Ausrüstung gibt es keine allgemeingültige Antwort. Dafür sind die Kanutouren in Deutschland zu vielfältig. Wer anspruchsvolle Strecken mit schnellen Strömungen hinter sich bringen will und das Kanufahren als Sport begreift, hat andere Prioritäten als eine Familie, die einen gemütlichen Nachmittag auf dem See verbringen will. Empfehlenswert ist es grundsätzlich immer, sich auf das Wasser vorzubereiten. Zwar will niemand mit dem Boot umkippen oder herausfallen. Es gibt aber keine Garantie, dass es nicht doch geschehen kann. Aus diesem Grund sind Rettungswesten ganz wichtig. Wertgegenstände sollten in wasserdichten Packsäcken oder Tonnen aufbewahrt werden. Auf einem schnelleren Fluss empfehlen sich Neoprenanzüge, mit denen man auch im kühlen Wasser durchhält, und gegebenenfalls ein Helm.

Kanu- & Kajakfahren für Anfänger

Wer noch keine Erfahrungen mit Kanufahren hat, sollte sich überlegen, zuvor einen Kurs zu belegen, um etwa Paddeltechniken zu lernen. Paddeln sieht zwar einfach aus. Wer aber unkoordiniert ins Wasser sticht oder beim Partnerfahren nicht synchron zusammenarbeitet, verschwendet Zeit und Energie. Außerdem ist es gut, darauf vorbereitet worden zu sein, was im Fall eines Kippens zu tun ist. Ist man im Wasser gelandet und das Ufer in weiter Ferne, kann man schnell in Panik geraten. Da ist es beruhigend, sich vorher Tipps geholt zu haben. Das gilt übrigens auch bei der Wahl der Paddeltour: Am besten lässt man sich von erfahrenen Kanuten über Besonderheiten der Strecke aufklären, etwa zu Fließgeschwindigkeit und Schleusen. Die Strecken sollten am Anfang auch nicht zu lang sein. Bei Neulingen sind 10 bis 15 Kilometer realistisch, erfahrene schaffen das Doppelte. Soll es gar eine Mehrtagestour sein, steht zunächst die Entscheidung an: Zelt oder Hotel? Zelt bietet mehr Flexibilität, setzt aber entsprechende Erfahrung und Ausrüstung voraus. Hotels sind bequemer, müssen jedoch frühzeitig gebucht werden. Die Variante erfordert zudem mehr Planung, da man wissen muss, wann man wo ist, was beim ersten Mal schwierig einzuschätzen ist. Wem das zu viel ist, kann auch Touren buchen und die ganze Organisation Erfahrenen überlassen.

Die schönsten Kanureviere in Deutschland

Mit den Grundlagen vertraut, gilt es nun noch die geeignete Strecke zu finden. Die Auswahl ist gigantisch, vom tiefen Süden bis zum Nordosten finden sich überall empfehlenswerte Touren. Folgende haben sich bewährt.

1. Donau (Bayern)

Hier sind Tagestouren, aber auch Mehrtagestouren möglich. Sportlich geht es beispielsweise zwischen Kallmünz und Mariaort zu, da braucht es schon Ausdauer und Durchhaltevermögen. Aber es gibt auch gemütliche Touren mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten, um es sich gut gehen zu lassen. Zu den touristischen Anziehungspunkten gehören neben der Natur Burgen, Ruinen und mittelalterliche Städte.

2. Elbe (Sachsen)

Auch wenn es beim Kanufahren meistens darum geht, die Natur kennenzulernen und Ruhe zu genießen, ist auch ein Städtetrip möglich und reizvoll. Einer der schönsten führt durch den Stadtkern von Dresden, vorbei an Brücken, Frauenkirche und Semperoper. Wer mehr Zeit mitbringt, bettet die Paddeltour in eine größere ein, die von der geschichtsträchtigen Festung Königstein bis nach Radebeul führt, wo Karl May einst lebte.

3. Isar (Bayern)

Der von den Alpen bis in die Donau reichende Fluss hat für jeden Erfahrungsgrad etwas zu bieten. Eine schöne Kanutour findet sich beispielsweise zwischen dem Stausee Sylvensteinsee in Oberbayern nahe der Grenze zu Tirol und Bad Tölz. Die unberührte Natur vor der imposanten Bergkulisse bietet so viel fürs Auge, dass man zwischendurch ganz zu paddeln vergisst.

4. Lahn (Hessen, Rheinland-Pfalz)

Wer gern ein wenig länger unterwegs ist, für den ist dieser Fluss ideal. 160 Kilometer lang ist der ganzjährig paddelbare Abschnitt, von der Kanustation in Roth bei Marburg bis zur Mündung in den Rhein bei Lahnstein. Unterwegs gibt es kulturelle Sehenswürdigkeiten sowie einen ständig wechselnden Flussverlauf. Eine Besonderheit ist der Weilburger Schifffahrtstunnel, der älteste und längste heute noch befahrbare Schiffstunnel in Deutschland.

5. Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern)

Hier kommen sowohl unerfahrene Kanuten wie auch alte Wasserratten auf ihre Kosten. Da es kaum Fließgewässer gibt, kann man sich auch als Anfänger ausprobieren. Fortgeschrittene finden im größten zusammenhängenden Binnenwasserrevier im Norden Deutschlands mit einer Gesamtlänge von 140 Kilometern viel Platz zum Austoben. Besonders reizvoll sind die Seerosen, die sich ab Ende Mai wie ein riesiger Teppich ausbreiten. In der Seenplatte liegt auch die Müritz, der größte komplett innerhalb von Deutschland liegende See.

6. Nationalpark Unteres Odertal (Brandenburg)

Der Nationalpark ist Teil eines riesigen deutsch-polnischen Parks und wegen der Rad- und Wanderwege ein beliebter Ausflugsort. Seit einigen Jahren können aber auch Kanuten auf festgelegten Routen in kleinen, geführten Gruppen einen Einblick in die geheimnisvolle Wasserwelt des Odertals erhalten. Dies ist allerdings erst ab Mitte Juli möglich, da zuvor Brutsaison ist. Wasserwanderungen auf eigene Faust sind verboten.


7. Ruhr (Nordrhein-Westfalen)

Hier bieten sich sowohl mehrtägige Kanutouren als auch einzelne Abschnitte an. Neulinge finden beispielsweise auf dem Baldeneysee die Möglichkeit einer Rundtour, während der man sich in aller Ruhe mit dem Boot und dem Paddeln vertraut machen kann. Wer sich mehr zutraut, kann sich an den diversen Bootsrutschen versuchen, die im Verlauf der Ruhr auf einen warten. Zwischen Hattingen und Essen Horst ist der am schnellsten fließende Abschnitt des Flusses.

8. Saar (Saarland)

Der berühmteste Abschnitt ist die Saarschleife, welche an urwaldbedeckten Steilhängen vorbeiführt und ein unvergleichliches Panorama bietet. Aber auch sonst hat der Fluss eine Menge auf Lager. Unter anderem locken das Naturschutzgebiet Wiltinger Saarbogen und der Wasserfall in der Leuk. Auch die vielfältige Vogelwelt macht die Kanutour zu etwas Besonderem.

9. Schlei (Schleswig-Holstein)

Diese Kanutour führt durch Deutschlands längste Förde. Unterwegs gibt es viele kleine Orte zu entdecken, den in Europa mittlerweile einmaligen Heringszaun, der über 600 Jahre alt ist, oder auch den Leuchtturm an der Stelle, an der die Schlei in die Ostsee übergeht.

10. Spreewald (Brandenburg)

Lübbenau ist ein idealer Startpunkt, um das weit verzweigte Biosphärenreservat Spreewald mit dem Kanu zu erkunden, das sich aus unzähligen Flussarmen und Kanälen zusammensetzt. Hier geht es vorbei an märchenhaften Moorlandschaften, kleinen Dörfern und handbetriebenen Schleusen, durch die man in die Vergangenheit reist.

Zum Autor: Oliver Armknecht arbeitet seit 2008 als freiberuflicher Autor. Er ist im Sommer gern draußen in der Natur unterwegs, um den Alltag einmal hinter sich lassen zu können.

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