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K.-o.-Tropfen – die unsichtbare Gefahr

K.-o.-Tropfen werden auch Vergewaltigungsdrogen genannt, denn sie machen willenlos und sind nur kurz nachweisbar. So schützen Sie sich vor Übergriffen!

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:

Es passiert bei Party, Disko oder Date: kurz weggeschaut, schon sind K.-o.-Tropfen im Drink, Bewusstlosigkeit und Vergiftungen die Folge – manchmal lebensbedrohlich!

Inhaltsverzeichis

Inhaltsverzeichnis

Meistens lauert die Gefahr im Glas: Gemixt an der Bar auf einer Party oder in der Disko, serviert von einem einladenden „Freund“. Kurz einmal mit der Freundin geredet, aufs Klo gegangen, jedenfalls nicht hingesehen – und schon sind sie drin: K.-o.-Tropfen, auch Date-Rape-Droge oder Roofies genannt. Vor allem Frauen sind die Opfer und Männer ihre Vergewaltiger, sobald die Mittel sie wehrlos gemacht haben. Aber auch Männer können sich vor einem solchen Übergriff nicht sicher fühlen: Sie werden öfter Opfer von Raub, doch auch sexueller Missbrauch ist bekannt.

Gefahr im Glas: Auf Partys oder in der Disko den Drink nie unbeobachtet lassen, damit niemand heimlich etwas hineinschütten kann.

Was sind K.-o.-Tropfen eigentlich?

Unter den Begriff „K.-o.-Tropfen“ fallen über 120 Substanzen, die ein Opfer betäuben und willenlos machen. Am häufigsten für Übergriffe mit sexueller oder räuberischer Absicht genutzte Stoffe sind:

GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure), auch Liquid Ecstasy genannt: In sehr kleinen Mengen wird GHB als Partydroge benutzt, weil es entspannt und euphorisch macht. Es fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.

GBL (Gamma-Butyrolacton) wird im Körper in GHB umgewandelt. GBL wird chemisch hergestellt, kommt zum Beispiel in Lösungsmitteln und Weichmachern vor – und ist frei verkäuflich.

Benzodiazepine sind Medikamente, die als Beruhigungsmittel und gegen Schlafstörungen ärztlich verschrieben werden.

Acht Gründe, warum K.-o.-Tropfen so gefährlich sind:
1. 
Sie sind farb- und geruchlos.
2. Sie wirken schnell (10–20 Minuten).
3. Anfangs wirken die Opfer „nur“ wie betrunken.
4. Alkohol verstärkt die betäubende Wirkung von K.-o.-Tropfen.
5. Es treten Erinnerungslücken bis zum „Filmriss“ auf.
6. Im Körper sind sie nur kurz nachweisbar (6–12 Stunden).
7. 0,5 mg wirken enthemmend, 2,5 g wirken tödlich.
8. Es besteht die Gefahr einer Vergiftung mit Atemnot, Bewusstlosigkeit, Koma, Kreislaufversagen.

Wie erkenne ich, dass mir K.-o.-Tropfen verabreicht wurden?

 „Ein Tropfen macht euphorisch, zwei machen bewusstlos und ab drei droht der Tod“, wissen Emma und ihre Freundin Lisa, beide 22. Aber woran merke ich, dass mir K.-o.-Tropfen verabreicht wurden und ich nicht nur einen Drink zu viel getrunken habe?

Das sind mögliche Symptome:

  • Gefühl eines Alkoholrauschs, obwohl wenig oder gar kein Alkohol konsumiert wurde
  • erst Hochgefühle, kurz darauf stark benebelt
  • Wahrnehmungsschwierigkeiten
  • plötzliche Schläfrigkeit, Dämmerzustand
  • Willenlosigkeit
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Übelkeit bis zum Erbrechen
  • Erinnerungslücken
  • Konzentrationsstörungen
  • nach einer Vergewaltigung: vages Gefühl, dass es zu einem sexuellen Übergriff kam, Schmerzen im Genitalbereich

Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz gegen den Missbrauch – für mich und andere 

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen die Verabreichung von K.-o.-Tropfen sind:

  • Getränke nur bei der Bedienung bestellen.
  • Drinks und Essen nicht aus den Augen lassen. Achtung auch auf Privat- oder Geschäftspartys, nicht nur in Clubs an der Bar!
  • Nie einen Drink von Unbekannten annehmen.
  • „Becher-Kondome“ nutzen, zum Beispiel einen Getränkedeckel mit Strohhalm drin.
  • Keinen oder wenig Alkohol trinken.
  • Mit Freundinnen und Bekannten zusammenbleiben und aufeinander schauen.

Wer nachts allein nach Hause gehen muss und Schutz wünscht, kann beim  Heimwegtelefon anrufen: 030 12074182. Die Helferinnen und Helfer sprechen bis zur Haustür mit den Anrufer:innen.

Auf dem Heimweg: Bei Schwindel oder Benommenheit die 112 anrufen. Der Rettungsdienst hilft und klärt die Ursache.

Bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen: schnell Hilfe holen!

Gut zu wissen: Beim Feiern denken die wenigsten zuerst an K.-o.-Tropfen, wenn ihnen plötzlich schwindelig wird. Das nutzen Täter aus, ebenso wie Erinnerungslücken, die es den Opfern schwer machen zu beschreiben, was ihnen passiert ist. Und am nächsten Morgen sind K.-o.-Tropfen nicht mehr nachweisbar. Deshalb zählt beim ersten Verdacht jede Minute.

  • Bei Schwindel oder plötzlicher Müdigkeit: sofort Freundinnen, Bar- oder Diskopersonal ansprechen.
  • Den Rettungsdienst anrufen: 112. Das ist ein Notfall!
  • Beweise sichern, zum Beispiel das Glas. Da K.-o.-Tropfen nur kurz nachweisbar sind, Urin in einem sauberen Behältnis sichern und zur Blutentnahme ins Krankenhaus fahren lassen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist zum Beispiel GHB nur 6 bis maximal 8 Stunden im Blut nachzuweisen.
  • Die Polizei rufen: 110.  Die Verabreichung von Betäubungsmitteln wie K.-o.-Tropfen ist nicht nur ein grobes Vergehen, sondern eine Straftat. Raub oder Vergewaltigung erhöhen das Strafmaß auf mehrjährige Freiheitsstrafen.
  • Auch bei späterem Verdacht auf einen Raub oder eine Vergewaltigung bei der Polizei melden und ärztlich untersuchen lassen. Vorher nicht waschen oder duschen!
  • Hilfetelefon anrufen, auch im Zweifelsfall! Gewalt gegen Frauen: 116 016 oder sexueller Missbrauch: 0800 22 530.

Video: Blackout – K.-o.-Tropfen und ihre Folgen

In der Reportage des Saarländischen Rundfunks erzählen Betroffene über ihre Erfahrung mit K.-o.-Tropfen, zum Beispiel Anika: Wie sie ausging, am nächsten Morgen mit Filmriss halb nackt in einer fremden Wohnung aufwachte und nach und nach registrierte, dass sie Opfer eines schweren Übergriffs geworden war. Außerdem klären unter anderem Ärzte und eine Toxikologin über die Substanzen und ihre Wirkungen auf.

Zur Autorin: Karen Cop kennt persönlich eine Frau, die aus der Disko taumelte, weil ihr plötzlich schwindelig wurde. Sie legte sich im Partykleid in den Schnee und schlief ein. Zum Glück sahen das Polizisten und brachten sie „zum Ausnüchtern“ in eine Zelle – dabei hatte sie nur Orangensaft getrunken.

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