Neue Freunde finden: Tipps für neue Freundschaften
Neue Freunde finden leicht gemacht: Wie Sie auch im Erwachsenenalter neue Kontakte knüpfen und langfristig einen verlässlichen Freundeskreis aufbauen.
Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:
Gute Freunde werden oft rar, je älter wir werden. Doch es lohnt sich, Energie in die Suche nach guten Freunden zu stecken – denn sie tun uns so gut!
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„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“ Wie recht die Comedian Harmonists mit diesem Evergreen hatten, beweisen viele wissenschaftliche Untersuchungen, unter anderem eine britische Meta-Studie der Universität von Cambridge. Ihr zufolge leben wir länger, wenn wir gute Freunde und Freundinnen in unserem Leben haben.
Neue Freunde finden: Wieso ist das wichtig?
Freunde sind ein Jungbrunnen: Die Studie ordnet die positiven Auswirkungen von guten Freunden auf unsere Lebenserwartung ähnlich hoch oder sogar höher ein als das Nichtrauchen, ein angemessenes Körpergewicht und Sport. Die Größe des Freundeskreises und die Stärke der sozialen Bindungen spielen dabei eine Verstärkerrolle.
„Freunde sind die Familie, die wir uns selber aussuchen.“
Peter Ustinov, Schauspieler
So können gute Freundschaften ein wahrer Gesundheitsbooster sein: Sie stärken das Immunsystem, reduzieren unseren Stresslevel, senken das Demenzrisiko und die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken. Kurz: Freunde sind gut für Körper, Geist und Seele!

5 Tipps, um neue Freunde zu finden
Freunde – das sind Menschen auf derselben Wellenlänge, die ähnliche Werte teilen. Gleichgesinnte. Aber wie und wo findet man die? Egal, ob man in einer neuen Stadt oder in der altbekannten Umgebung neue Freunde finden möchte, wichtig ist die Eigeninitiative und ein bisschen Selbstreflexion.
1. Positiv und proaktiv
Der neue Freund oder die neue Freundin findet sich kaum an Ihrem Küchentisch oder auf dem Sofa. Sie müssen also selbst aktiv werden und öfter mal Ihre Komfortzone und das Haus verlassen! Gehen Sie die Sache locker und optimistisch an. Zeigen Sie sich authentisch und unverkrampft, so wie Sie sind. Begegnen Sie anderen Menschen unabhängig von Alter, Aussehen, Herkunftsland oder Religion offen und freundlich. Über seinen bisherigen Tellerrand hinauszublicken, kann sehr bereichernd sein.
Freunde müssen übrigens nicht zwingend Gleichaltrige sein – auch generationenübergreifend können sich wertvolle Bindungen entspinnen. Doch versuchen Sie, nichts zu erzwingen. Freundschaften entstehen nicht von heute auf morgen – sie entwickeln sich und brauchen Zeit, um zu wachsen.
2. Interessencheck
Gleichgesinnte, die auf Ihrer Wellenlänge liegen, finden Sie natürlich am ehesten dort, wo Ihre Interessen liegen: Sportverein, Gym oder lockerer Lauftreff, Wandergruppe oder Yogakurs? Körperliche Bewegung und soziale Kontakte sind gleich doppelt gesund.
Doch auch die geistige Verbundenheit kann zu einer Freundschaft führen: Buchclubs, Lesungen, Museumsveranstaltungen oder kleine Konzerte können ein guter Rahmen sein, um Menschen kennenzulernen, die ähnlich ticken. Überlegen Sie, was Sie gerne tun oder schon immer mal lernen wollten: Ob eigene Band, Stricken oder Wildkräuterwanderung – Gruppen, Kurse und Workshops jeglicher Art schaffen gemeinsame Erlebnisse und damit eine erste Ebene der Bindung.
Checken Sie die Veranstaltungskalender, Erwachsenenbildungsangebote und decken Sie sich bei der Touristeninfo mit Material über Ihre Umgebung ein. Sie werden staunen, wie viel Sie noch nicht kennen!
Video: Wie gut passt man zu seinen Freunden?
Terra Xplore zum Thema Freundschaft mit schönen Beispielen, Forscherzitaten und einem Experiment.
3. Ehrenamt und Freiwilligenarbeit
Sich zusammen mit anderen für eine gute soziale oder ökologische Sache zu engagieren, ist ein vielversprechender Weg, um neue Freunde zu finden. Denn gemeinsame Werte können stark verbinden. Wenn Sie das Verlangen haben, bei so einem Projekt mitzuwirken, achten Sie darauf, dass Sie dabei möglichst mit vielen Menschen in (echten, analogen) Kontakt kommen und nicht nur einsame telefonische und digitale Aufgaben oder Einkaufs- und Fahrdienste übernehmen.
Überlegen Sie, mit welchen Kompetenzen Sie sich einbringen können! Ob Sozialkaufhaus, Tafel, Kinderbetreuung, Vereinsarbeit, Naturschutzaktion, politische Kampagne, Katastrophenhilfe oder Tierschutz – ein Ehrenamt bringt Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammen: ein großer Pool von potenziell neuen Freunden.
4. Selbst tätig werden
Falls Sie nicht der Typ für feste Gruppen sind oder in Ihrer unmittelbaren Umgebung kein passendes Angebot zu finden ist, können Sie selbst die Initiative ergreifen, um mit den Menschen im Umkreis in Kontakt zu treten.
Raus aus der Komfortzone: Organisieren Sie mit der Nachbarin einen Hof- oder Gartenflohmarkt in Ihrem Stadtteil oder mit dem Arbeitskollegen regelmäßige After-Work-Partys – schließlich ist man gemeinsam stärker. Suchen Sie Musiker und Sänger für gelegentliche Sessions oder Sparringpartner für Ihre Sporteinheiten. Rufen Sie eine Art Stammtisch oder Aktivitätentreff ins Leben, bei dem Sie Hobbys und Interessen mit anderen teilen. Sie können dem „Kind“ ja einen etwas moderneren Namen geben: Kollektiv, Forum, Community …
5. Digitale Vernetzung
Auch wenn Sie „echte“ Begegnungen mit neuen Freunden suchen, sollten Sie dafür neben analogen Möglichkeiten wie Flyer, Aushängen und Anzeigen auch digitale Plattformen nutzen. In Nachbarschaftsnetzwerken wie nebenan.de, Aktivitäten-Communitys wie gemeinsamerleben.com oder Freundschafts-Apps wie Bumble For Friends oder Meetup kann man Themengruppen beitreten, selbst welche gründen oder sich einfach erst mal umsehen, wer auf der gleichen Wellenlänge ist. Aber Achtung: Bleiben Sie nicht im digitalen Kontaktmodus hängen! Und noch ein Tipp: Ob online oder offline – bei ausgewiesenen Singleangeboten verschwimmt manchmal die Grenze zum Dating. Klären Sie für sich am besten vorher, ob Sie auch offen für Freundschaft plus oder eine Partnerschaft sind oder ob Sie wirklich „nur“ neue Freunde finden wollen.

Im Erwachsenenalter neue Freunde finden – gar nicht so leicht
Welch großen Einfluss Freunde und Freundinnen auf unsere Lebenszufriedenheit haben, merken wir manchmal erst, wenn der Freundeskreis kleiner wird. Und das passiert, einer finnisch-britischen Studie zufolge, etwa ab dem 25. Lebensjahr.
Bis dahin sind wir gut versorgt mit Sandkastenfreunden, Schulkameraden, Studienkumpels, Sportvereins- und WG-Buddys. Doch dann folgt bei den meisten eine andere Phase und die Lebensumstände ändern sich: Wir konzentrieren uns auf Job und Karriere, gründen eine Familie und/oder wechseln häufiger den Wohnort.
Es ist nur natürlich, dass Kindheits- und Jugendfreundschaften dabei in den Hintergrund rücken oder sich vollends verlaufen. Zwar schließen wir auch neue Bekanntschaften, aber oft nicht in derselben Intensität und Tiefe. Doch genau danach sehnen wir uns irgendwann wieder – spätestens, wenn die Kinder uns nicht mehr so sehr brauchen, die Partnerschaft vielleicht auseinandergebrochen ist oder der Job nicht mehr zur Selbstverwirklichung taugt. Plötzlich ist da wieder mehr freie Zeit, vielleicht sogar eine Leere, die gefüllt werden will. Und dann? Für viele geht es dann zum ersten Mal in ihrem Leben darum, proaktiv neue Freunde zu finden.
Bestehende Freundschaften pflegen
Zugegeben, eine große Portion Mut, Geduld und etwas Kreativität benötigt man schon, um auch im Erwachsenenalter noch neue Freunde zu finden. Doch sind erst mal vielversprechende Kontakte geknüpft, heißt es auch dranbleiben. Natürlich sollten Sie nicht aufdringlich werden und heraushören oder klären, ob die anderen auch Interesse an einer Freundschaft haben. Wenn ja, dann gestalten Sie die Verbindung aktiv:
Halten Sie den Kontakt aufrecht, schlagen Sie Aktivitäten vor, laden Sie ein, bieten Sie Ihre Unterstützung an. Umfragen zum Thema Freundschaft zeigen: Für die meisten Menschen zeichnet sich eine gute Freundschaft durch Vertrauen und Ehrlichkeit aus. Gute Freunde sind füreinander da, wenn einer den anderen braucht. Zeigen Sie, dass Sie so ein guter Freund sein können! Man sagt ja: „Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“ Vielleicht können Sie dann schon am 30. Juli, dem internationalen Tag der Freundschaft, auf Ihre neu gefundenen Freunde anstoßen.
Zur Autorin: Barbara Lang kennt das Auf und Ab mit dem Freundeskreis: Durch einen Umzug wurde er erst kleiner, dann durch Partner und Kind wieder größer und nach der Trennung wieder überschaubarer. Doch es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität – und die haben ihre Freundinnen gerade erst wieder stark bewiesen!
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